Anleitung für ein Knotenkissen

Anleitung für ein Knotenkissen

Wie bei vielen Erfindungen hat auch beim Knotenkissen der Zufall eine große Rolle gespielt. Eigentlich war die isländische Designerin Ragnheiður Ösp Sigurðardóttir nämlich damit beschäftigt gewesen, die Beine eines Teddybären zu gestalten. Und dabei entstand nebenher das Knotenkissen. Inzwischen hat das originelle Kissen längst Fans auf der ganzen Welt gefunden.

Schlauchstrick Knotenkissen

So richtig kuschelig und gemütlich ist ein Knotenkissen zwar eigentlich nicht. Aber es sieht einfach super aus. In Möbelläden und Einrichtungshäusern ist das Trend-Accessoire in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Dabei ist es entweder länglich und flach oder kugelig gebunden. Die kugelige Variante wird auch als Affenknoten oder Affenfaust bezeichnet. Allerdings sind die Preise mitunter ganz schön hoch.

Wir machen das chice Kissen deshalb einfach selbst!: 

 

Die Materialliste für ein Knotenkissen

  • 4,5 Meter Schlauchstrick oder Jersey- oder Feinstrickstoff
  • 500 Gramm Füllwatte
  • Nadel und Faden
  • Nähmaschine mit Jerseynadel, wenn der Schlauch selbst genäht wird
  • Papprollen und Besenstiel oder Rundholz
  • Hocker oder Stuhl als Wickelhilfe nach Wunsch

 

Die Anleitung für ein Knotenkissen

Im Handel ist sogenannter Schlauchstrick erhältlich. Das ist ein dehnbares Feinstrickgewebe in Schlauchform. Angeboten wird der Schlauchstrick als Meterware. Wer dieses Material verwendet, muss es nur füllen.

Der Schlauch, aus dem das Knotenkissen gebunden wird, lässt sich aber natürlich auch selbst nähen. Das ist dann zwar etwas aufwändiger. Doch weil nur ein einfacher Schlauch gefertigt wird, sollte das Nähen auch für Anfänger durchaus machbar sein.

 

  1. Den Schlauch nähen

Für das Knotenkissen wird ein gut dehnbares Gewebe benötigt. Deshalb eignet sich ein Jersey- oder Feinstrickstoff am besten. Da der Stoff meist eine Breite von 150 cm hat, werden drei Streifen benötigt. Die Streifen werden jeweils 15 cm breit zugeschnitten.

Anschließend werden zuerst die drei Streifen zu einem langen Streifen zusammengenäht. Dann wird der Stoff an der Längskante entlang rechts auf rechts zusammengelegt und zu einem langen Schlauch zusammengenäht. Danach wird der Schlauch an einer kurzen Seite geschlossen.

Tipp zum Nähen:

Um den Stoff zu nähen, sollte eine Jerseynadel in die Nähmaschine eingespannt werden. Eine Jerseynadel hat eine abgerundete Spitze und sticht zwischen zwei Maschen ein. Das verhindert, dass Laufmaschen im Stoff entstehen. Als Stich bietet sich ein sehr schmaler Zickzackstich mit einer normalen Stichlänge und einer Stickbreite von 0,5 bis 1 an. Eine solche Naht dehnt sich zusammen mit dem Stoff. Im Unterschied dazu würde eine Naht mit einem Geradstich durch den Zug wieder aufreißen. Verfügt die Nähmaschine über einen Overlockstich, kann dieser ebenfalls verwendet werden.

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Wer Schlauchstrick verarbeitet, muss nur eine Seite vom Schlauch zunähen. In beiden Fällen wird der Schlauch nach dem Zunähen wieder auf die richtige Seite gewendet.

 

  1. Den Schlauch füllen

Nun muss der Stoffschlauch mit Füllwatte ausgestopft werden. Das geht am einfachsten, wenn der Schlauch zuerst auf eine Papprolle aufgezogen wird. Dann wird Füllwatte hineingegeben und mit einem Besenstiel oder einem Rundholz bis ans Ende geschoben.

Anschließend wird weitere Füllwatte eingefüllt und erneut nach hinten geschoben. Auf diese Weise wird immer weiter gearbeitet, bis der Schlauch komplett ausgestopft ist.

Dann wird auch die zweite Seite des Schlauchs zugenäht. Das geht am besten von Hand.

 

  1. Den Knoten binden

Aus dem langen, prall ausgestopften Stoffschlauch wird jetzt ein runder, kugeliger Knoten gebunden. Dabei lässt sich der Schlauch am einfachsten zu einer sogenannten Affenfaust formen, wenn ein umgedrehter Hocker oder Stuhl zu Hilfe genommen wird. Der Schlauch kann dann nämlich um die Stuhlbeine geflochten werden. So bleibt er in seiner Form und gleichzeitig sind die Hände frei. Geflochten wird der Affenfaust-Knoten so:

  • Zuerst wird der Schlauch auf der Außenseite zweimal um die vier Stuhlbeine gewickelt. (Ratsam dabei ist, den Schlauch nicht direkt an der Sitzfläche, sondern etwa in der Mitte der Stuhlbeine zu positionieren. Denn der Schlauch wird gleich um diese beiden Runden herumgeflochten.)
  • Anschließend wird der Schlauch in die Mitte geführt, also zwischen die vier Tischbeine. Dann wird er wieder in zwei Runden um die schon vorhandenen Lagen herumgewickelt. Da die Schlaufen jetzt im rechten Winkel zu den ersten Schlaufen verlaufen, erinnert der geflochtene Schlauch an ein B.
  • Nun wird der Schlauch durch die linke Schlaufe gesteckt, auf der Rückseite nach rechts geführt und durch die rechte Schlaufe wieder nach vorne geholt. Die eben gelegten Schlaufen werden nun also in der Mitte umwickelt. In der gleichen Art und Weise wird noch eine zweite Runde gewickelt.
  • Jetzt kann der Knoten von den Stuhlbeinen abgenommen werden. Anschließend können die Schlaufen noch etwas straffer zusammengezogen und eventuell gleichmäßiger ausgerichtet werden.
  • Die Enden des Schlauchs werden einfach in das Geflecht hineingesteckt. Wer möchte, kann die Enden auch vernähen. Notwendig ist das aber nicht, denn das Geflecht hält auch so gut.

Damit ist das selbstgemachte Knotenkissen fertig!

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Jenny Evers (Co-Autorin), Hobby Flechten & Weben, Youtuberin Sevilart, - ( Deko, Bastel, Flechtvideos), Ferya Gülcan, Künstlerin und Mitinhaberin Koozal Design Galerie (Internationales Kunsthandwerk & Malerei) schreiben diverse Anleitungen und Ratgeber zum Thema Flechten & Flechthandwerk.

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