Anleitung für eine geflochtene Stoffschale
In vermutlich jedem Haushalt finden sich Textilien, die nicht mehr benötigt werden, nicht mehr so richtig passen oder im Laufe der Zeit einfach unansehnlich geworden sind. Trotzdem wäre es irgendwie schade, sie wegzuwerfen. Gleichzeitig sind Schalen eigentlich immer gut zu gebrauchen, ob zu Dekorationszwecken oder als Aufbewahrungsmöglichkeit für beispielsweise Socken, die Handarbeitssachen, Zeitungen, Spielsachen oder Kleinkram.
Die folgende Anleitung beschreibt eine Idee, die insofern gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Es geht dabei nämlich um eine Schale, die aus Stoffstreifen geflochten wird. Somit ist also eine Schale vorhanden und gleichzeitig können die alten Textilien doch noch verwertet werden.
Die Materialien für eine geflochtene Schale aus Stoff
Die wichtigste Zutat für die Schale ist natürlich Stoff. Da die später benötigten Streifen möglichst lang sein sollten, sind ein ausgemustertes Bettlaken, ein Bettbezug, ein Vorhangschal, eine dünne Decke oder eine große Tischdecke bestens geeignet. Selbstverständlich kann die Schale aber auch aus einem neuen, eigens dafür gekauften Stoff geflochten werden.
Neben dem Stoff werden eine Schere, eine Nadel und Garn benötigt. Die Nähte werden später die Schale nicht nur zusammenhalten, sondern auch als Ziernähte zu sehen sein.
Deshalb sollte ein Garn verwendet werden, das optisch gut zum Stoff passt oder bewusst einen schicken Kontrast dazu bildet. Als Nadel bietet sich eine größere, stabile Nadel an, die aber nicht unbedingt spitz sein muss.
Die Anleitung für eine geflochtene Stoffschale
Als erstes wird der Stoff in Streifen geschnitten oder gerissen. Die Streifen müssen dabei nicht ganz exakt und gleichmäßig sein, denn sie werden ohnehin miteinander verflochten. Wie breit die Streifen gewählt werden, hängt von der gewünschten Optik ab. Je schmaler die Streifen sind, desto eher sieht die Schale wie eine typische Flechtschale aus, während breitere Streifen die Schale rustikaler aussehen lassen.
Als nächstes werden die Streifen zu zwei oder drei langen Strängen zusammengenäht. Es ist zwar etwas schwieriger, lange Stränge zu flechten, aber dafür kann die Schale später an einem Stück und ohne Ansätze angefertigt werden. Ob zwei oder drei Stränge benötigt werden, ergibt sich daraus, ob die Streifen zu einer Kordel oder zu einem normalen Zopf verflochten werden. Wird die Schale aus einer Kordel angefertigt, wird mit zwei Strängen geflochten, die umeinander gelegt werden.
Für einen Zopf wird mit drei Strängen gearbeitet. Beim Flechten wird erst der linke Strang über den Strang in der Mitte gelegt, so dass der eben linke Strang nun der neue Mittelstang ist. Anschließend wird der rechte Strang in die Mitte geführt, so dass dieser jetzt den mittleren Strang bildet. Auf diese Weise wird nun weitergeflochten, es wird also immer abwechselnd einmal der linke und einmal der rechte Strang in die Mitte gelegt.
Um zu verhindern, dass sich der verflochtene Strang wieder öffnet, kann er am Anfang und am Ende mit etwas Garn abgebunden werden.
Die Vorbereitung ist damit abgeschlossen und jetzt kann die Schale angefertigt werden. Dazu wird das Ende des Stranges zu einer kleinen Schlaufe gelegt. Dann wird ein Stück Garn abgeschnitten und auf die Nadel aufgefädelt. Das andere Ende des Garns wird an der eben geformten Schlaufe festgebunden. Anschließend wird der Strang einmal schneckenförmig um die Schlaufe gelegt. Der Anfangspunkt und der Strang werden dann mithilfe des Festonstichs fixiert.
Der Festonstich wird auch Schlingenstich genannt und wird sowohl zum Versäubern von Nähten und Kanten als auch als Zierstich verwendet. Mit dem Festonstich wird immer von links nach rechts genäht und die Nadel bewegt sich von oben nach unten. Bevor das Garn nach einem Stich fest angezogen wird, wird die Nadel durch die Schlinge, die am Rand entsteht, geführt. Dadurch sind nicht nur senkrechte Nähte sichtbar, sondern das Garn läuft auch parallel zum Rand mit.
Ist die erste Reihe fixiert, wird der Strang wieder schneckenförmig um diese Reihe gelegt, so dass eine zweite Reihe entsteht. Auch diese Reihe wird mittels Festonstich mit der ersten Reihe verbunden. Sehr schön sieht es dabei aus, wenn die Stiche nun versetzt zu den vorhergehenden Nähten platziert werden.
So wird nun weiter gearbeitet. Der Strang wird also jeweils in einer Runde um die vorhergehende Reihe gelegt und die beiden Reihen werden fixiert. Dabei kann die Schale flach gearbeitet werden, möglich ist aber auch, den Strang so anzuordnen, dass ein Rand entsteht. Nach dem letzten Stich wird das Garn gut verknotet, abgeschnitten und das Ende unter der letzten Reihe festgesteckt.
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