Anleitung für einen Traumfänger mit Stickrahmen und Spitze
Traumfänger sind nicht nur eine wunderschöne Dekoration für das Schlafzimmer oder das Fenster, sondern haben auch eine tiefere Bedeutung. So gelten Traumfänger nach indianischem Glauben als ein Schutzsymbol, das schlechte Träume abwehren soll. Außerdem sollen sie zu einem guten und ruhigen Schlaf mit süßen Träumen verhelfen.
Klassische Traumfänger haben in der Mitte ein Netz aus geflochtenen und geknoteten Schnüren. In diesem Netz sollen sich die schlechten Träume verfangen. Unter dem Netz sind Schnüre und Bänder mit Federn und Perlen angebracht.
Daran sollen die guten Träume zum Schlafenden hinabgleiten können.
Nun ist diese klassische Variante aber nicht jedermanns Geschmack. Zudem hat nicht jeder die Lust und die Muße, ein mehr oder weniger aufwändiges Netz zu knüpfen. Wir stellen in dieser Anleitung deshalb eine etwas andere, moderne Version vom Traumfänger vor.
Dabei arbeiten wir mit einem Stickrahmen und Spitze. Zusammen mit verschiedenen Bändern entsteht so ein Traumfänger im Shabby- oder Boho-Stil:
Inhalt
Die Materialien für den Traumfänger
- Stickrahmen in der gewünschten Größe
- Gardine, Häkeldeckchen oder ein Stück Spitzenstoff
- Bänder in verschiedenen Ausführungen und aus unterschiedlichen Materialien
- Schere
- Federn, Perlen, Glaskristalle und/oder andere Accessoires nach Wunsch
- Bastelkleber und Heißkleber
Unsere Anleitung für einen Traumfänger
Bei unserem Traumfänger ersetzt die Spitze das klassische Netz. Dazu kommen verschiedene Bänder, an denen die Träume herunterrutschen können. Anstelle eines einfachen Ringes bildet ein Stickrahmen die Basis. Aber der Reihe nach!
Schritt 1: die Spitze grob zuschneiden
Als Netz für den Traumfänger kann ein Stück Gardine, ein Häkeldeckchen oder ein Rest Spitzenstoff zum Einsatz kommen. Damit später ein schönes Muster im Stickrahmen sitzt, legen wir die Spitze einmal probeweise ein und schneiden sie grob zu.
Dafür den Stickrahmen auseinandernehmen und den Stoff auf den Innenring legen. Der innere Ring ist der Ring ohne die Schraube. Dann die Spitze so ausrichten, dass das Motiv im Ring gut aussieht.
Anschließend den äußeren Ring wieder aufsetzen und mithilfe der Schraube fixieren. Wenn die Spitze eingespannt ist und die Optik gefällt, den überstehenden Stoff abschneiden. Hier reicht es aber aus, den Stoff wirklich nur grob zuzuschneiden.
Wenn wir den Stoff jetzt schon sehr knapp abschneiden, wird das Einspannen später mühsam.
Nach dem groben Zuschnitt den Stickrahmen wieder öffnen und die Spitze für einen Moment beiseitelegen.
Schritt 2: die Bänder anbringen
Jetzt verschiedene Bänder in unterschiedlichen Längen zuschneiden. Die Bänder können ruhig Reststücke von anderen Bastelprojekten sein. Besonders schön sieht eine Mischung aus dickeren Stoffbändern und dünnen Satinbändern aus.
Dazu können Bänder aus einem Netzstoff, Lederbänder und auch Juteschnüre kommen. Um den Boho-Stil zu betonen, sind auch Streifen aus Baumwoll- oder Leinenstoff, die nicht akkurat zugeschnitten, sondern einfach abgerissen sind, eine gute Idee.
In welchen Farben die Bänder zusammengestellt werden, bleibt natürlich dem eigenen Geschmack überlassen.
Die Bänder nun jeweils mit einem einfachen Knoten im unteren Bereich des Innenrings befestigen. Durch den Materialmix und die verschiedenen Längen entsteht eine lebendige und interessante Optik.
Tipp:
Wer möchte, kann ein paar Perlen auf die Bänder auffädeln. Auch ein paar Federn an den Enden einiger Bänder sehen gut aus. Die Perlen und die Bänder können entweder mit einem Knoten gesichert oder mit etwas Klebstoff an den Bändern befestigt werden.
Eine Perlenkette sollte nicht angeknotet werden. Denn dadurch lässt sich der Stickrahmen später nicht mehr schließen. Deshalb wird eine Perlenkette ganz zum Schluss mit Heißkleber auf der Rückseite angeklebt.
Eine tolle Deko sind auch Glaskristalle, die sich im Licht wunderbar spiegeln.
Daneben können Quasten, kleine Anhänger, Trockenblumen, Glöckchen und ähnliche Accessoires angebracht werden, um den Traumfänger noch individueller und persönlicher zu gestalten. Erlaubt ist, was gefällt und die Bastelkiste hergibt!
Schritt 3: das Netz einsetzen
Sind alle Bänder wie gewünscht befestigt, die Spitze wieder auf den Innenring mit den Bändern legen. Dann den äußeren Teil aufsetzen und die Schraube festziehen. Die Spitze sollte nun gut in den Stickrahmen eingespannt sein.
Tipp:
Wenn die Spitze beim Einspannen immer wieder herausrutscht, etwas Klebstoff auf den Innenring auftragen. Dadurch hält der Stoff und verschiebt sich nicht mehr so leicht.
Jetzt kann der überschüssige Stoff sorgfältig abgeschnitten werden. Dazu mit der Schere ganz nah am Stickrahmen entlang schneiden, sodass in der Spalte zwischen den beiden Teilen des Stickrahmens von dem Stoff kaum noch etwas zu sehen ist.
Schritt 4: den Traumfänger aufhängen
Zum Schluss noch ein Stück Band oder Schnur an der Schraube vom Stickrahmen befestigen. Damit ist der Traumfänger fertig und kann aufgehängt werden, zum Beispiel über dem Bett, an einem Fenster im Wohnzimmer oder auch an der Haustür.
Ein letzter Tipp:
Durch die Spitze hat der Traumfänger eine zarte, filigrane und edle Optik. Deshalb eignet er sich auch sehr gut als Deko bei einer Hochzeit oder Taufe. Und wer im Bastelfieber ist, kann viele solcher Traumfänger herstellen und den Gästen als Andenken an die Feier schenken.
Mehr Beispiele:
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