Geflochtene Flipflops selber machen – so geht’s
Bei warmen Sommertemperaturen sind Flipflops die idealen Schuhe: Sie sind schön leicht, lassen viel Luft an die Füße und obwohl es sich fast anfühlt wie Barfußlaufen, sind die Fußsohlen gut geschützt. Dabei lassen sich die lässigen Sommerschuhe mit wenigen Handgriffen selbst gestalten.
Wenn dann auch noch vorhandene Materialien wie ausgemusterte Puzzlematten aus dem Kinderzimmer und ein altes T-Shirt verarbeitet werden, ergibt sich ein tolles Upcycling-Projekt!
Inhalt
Die Materialien für DIY-Flipflops
- Puzzlematte, Isoliermatte oder Turnmatte, etwa 1 cm stark
- Einlegesohle oder vorhandener Flipflop als Schablone
- Bändchengarn oder T-Shirt-Garn
- Cutter
- Lochzange
- Heißklebepistole
- Kugelschreiber
- Schere
- Schaschlikspieß oder Stricknadel
Geflochtene Flipflops selber machen – so geht’s
Als Sohle für die selbstgemachten Sommerschuhe eignen sich die Puzzlematten, die gerne im Kinderzimmer zum Einsatz kommen, besonders gut.
Denn die Matten sind schön stabil, ausreichend dick und zudem in den verschiedensten Farben erhältlich. Wer noch eine alte Iso- oder Turnmatte hat, die recht fest und nicht zu dünn ist, kann sie ebenso verwenden.
Eine weitere Möglichkeit ist, sich ganz einfache, preiswerte Flipflops zu besorgen. Wenn hier die Riemen entfernt werden, ist die Sohle gleich in der richtigen Form und Größe vorhanden. Und auch das Ausschneiden der Löcher fällt weg.
Die Riemen für unsere Flipflops können aus Bändchengarn geflochten werden. Bändchengarn gibt es in verschiedenen Stärken, aus verschiedenen Materialien und in unzähligen Farben. Cool sehen die Flipflops aber auch aus, wenn die Riemen aus selbstgemachtem T-Shirt-Garn geflochten sind.
Dafür werden von einem alten T-Shirt oder Top, das keine Seitennähte hat, einfach waagerecht drei etwa 2 cm breite Streifen abgeschnitten. Die drei Stoffringe werden anschließend aufgeschnitten und in die Länge gezogen. Dadurch rollen sich die Streifen an den Rändern ein.
Angefertigt werden die Flipflops dann so:
- Zuerst muss die Sohle auf die Matte übertragen werden. Dazu kann eine Einlegesohle oder ein vorhandener Flipflop als Schablone verwendet werden. Wer beides nicht hat, findet im Internet entsprechende Vorlagen. Möglich ist aber auch, den Fuß auf ein Blatt Papier zu stellen und den Umriss etwas größer nachzuzeichnen.
Die Form wird mit Kugelschreiber auf die raue Unterseite der Matte gezeichnet. Dabei wird die Schablone einmal richtig herum und einmal spiegelverkehrt übertragen.
- Dann werden die beiden Sohlen ausgeschnitten. Dazu wird der Cutter möglichst senkrecht und mit Druck an der Linie entlang geführt. Da das Material recht weich ist, lässt es sich gut schneiden. Wichtig wäre nur, einen scharfen Cutter zu verwenden, damit die Matte komplett durchtrennt wird.
Sollten die Kanten nach dem Zuschnitt nicht ganz glatt sein, können sie mit Schleifpapier mit einer 80er Körnung etwas abgeschmirgelt werden. Es macht übrigens nichts, wenn die Kugelschreiberlinie stellenweise noch zu sehen ist. Denn sie befindet sich ja auf der Unterseite der Schuhe.
- Als nächstes müssen in die Sohlen drei Löcher für die Riemen eingearbeitet werden. Ist ein Flipflop vorhanden, kann er wieder als Vorlage dienen. Ansonsten wird der eigene Fuß zur Schablone. Dafür wird ein Fuß auf eine Sohle gestellt. Dann wird mit dem Kugelschreiber die Position für das Loch zwischen dem großen Zeh und dem zweiten Zeh markiert. Die beiden anderen Löcher werden rechts und links vom Fuß, ungefähr auf der Höhe, wo die Ferse beginnt, markiert.
Mit der Lochzange werden die drei Löcher aus der Sohle gestanzt. Mithilfe der Sohle können anschließend die Löcher auf der zweiten Sohle markiert und ebenfalls ausgestanzt werden.
- Damit die Knoten der Riemen später nicht überstehen und beim Laufen stören, werden auf der Unterseite der Sohlen Vertiefungen um die Löcher eingearbeitet. Dafür mit dem Cutter einen etwa 1 cm großen Kreis um die Löcher ziehen und diesen Kreis ungefähr 3 mm tief herausschneiden. In diese Vertiefungen rutschen die Knoten später hinein.
- Nun werden von dem Bändchen- oder T-Shirt-Garn drei etwa 75 cm lange Stücke abgeschnitten. Die drei Streifen werden zusammengenommen und mittig wird ein Knoten gebunden. Dann werden die insgesamt sechs Enden der Streifen von der Unterseite der Sohle aus nach oben durch das Zehenloch gefädelt. Ein Schaschlikspieß oder eine Stricknadel kann dabei helfen, die Streifen durch das Loch zu schieben.
[Flipflops]
Sind alle Enden durch das Zehenloch geführt, kann von oben an den Fäden gezogen werden, bis der Knoten kurz vor dem Loch liegt. Dann wird Heißkleber in die Vertiefung gegeben.
Danach wird noch einmal an den Fäden gezogen, bis der Knoten in der Vertiefung sitzt und eben mit der Sohle abschließt.
- Jetzt werden die drei Enden des Garns links neben dem Zehenloch zu einem normalen Zopf miteinander verflochten. Das heißt: Beim Flechten immer abwechselnd den rechten und den linken Strang über den Mittelstang hinweg in die Mitte legen. Sind die drei Garnstreifen verflochten, wird der Zopf beiseite gelegt. Anschließend werden auch die drei anderen Garnstreifen auf der anderen Seite zum Zopf geflochten.
- Sind beide Zöpfe fertig, werden sie von oben nach unten durch die beiden hinteren Löcher gefädelt. Auch hier kann wieder der Schaschlikspieß oder die Stricknadel hilfreiche Dienste erweisen.
- Nun sollte der Schuh einmal probeweise angezogen werden. So lässt sich nämlich am besten ermitteln, wie lang die geflochtenen Riemen sein müssen, damit der Schuh gut am Fuß sitzt.
Ist die richtige Länge gefunden, wird an der entsprechenden Stelle ein Knoten gebunden. Nachdem die überstehenden Enden abgeschnitten sind, werden die beiden Knoten wieder mit Heißkleber in den Vertiefungen eingeklebt.
Zum Schluss kann auf alle drei Knoten noch einmal eine Schicht Heißkleber gegeben werden. So sind die Garne gut geschützt. Der erste Schuh ist damit fertig.
- Der zweite Schuh wird auf die gleiche Weise mit geflochtenen Riemen ausgestattet. Fertig sind die DIY-Flipflops!
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