Netzbeutel nähen – so geht’s
Plastiktüten sollen schon bald von der Bildfläche verschwinden. Doch die kleinen Beutel an der Obst- und Gemüsetheke werden bleiben, denn für sie gilt das Verbot nicht. Aber auch sie können durch eine umweltfreundliche Alternative ersetzt werden.
Schon jetzt werden in einigen Geschäften wieder verwendbare Einkaufsnetze angeboten, in die lose Früchte, Gemüse oder auch Backwaren verpackt werden können. Allerdings haben diese Netze teils stolze Preise.
Deshalb nähen wir die Netzbeutel kurzerhand selbst. Das ist nicht nur kostengünstiger, sondern verleiht den praktischen Helfern eine individuelle Note. Spaß macht es außerdem.
Und: Die Netzbeutel machen auch als originelle und nachhaltige Geschenkverpackung eine gute Figur!
Inhalt
Die Materialien für einen selbst genähten Netzbeutel
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Mesh-Stoff
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Baumwollstoff
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Nähgarn
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Kordel oder Schnur
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Nähmaschine
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Stecknadeln und Sicherheitsnadel
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Schere und Maßband
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Bügeleisen
Mesh-Stoff ist im Stoffhandel erhältlich. Da es das Netzgewebe ohnehin nur in einer Sorte gibt, muss beim Einkauf nichts weiter beachtet werden. Anstelle von Mesh-Stoff kann auch Tüll verwendet werden. Dann sollte es aber ein festerer, stabiler Tüll sein oder ein dünner, feiner Tüll doppelt genommen werden.
Einen Netzbeutel nähen – so geht’s
Das Schöne am Selbermachen ist, dass die Größe vom Netzbeutel selbst festgelegt werden kann. Ob der eigene Netzbeutel größer oder kleiner wird, bleibt also dem persönlichen Geschmack überlassen.
Wer nur kleine Mengen Obst, Gemüse oder Backwaren kauft, kann seinen Netzbeutel kleiner halten, während der Netzbeutel bei größeren Einkaufsmengen entsprechend größer gearbeitet werden kann. Das Nähen selbst geht dann recht schnell.
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Schritt: die Stoffe zuschneiden
Der Netzbeutel besteht aus insgesamt vier Stoffstücken, nämlich aus zwei gleichgroßen Stücken von dem Mesh-Stoff und zwei Streifen aus dem Baumwollstoff.
Der Mesh-Stoff wird etwas größer zugeschnitten als der fertige Netzbeutel werden soll. Eine universal einsetzbare Größe wären zum Beispiel 35 x 40 cm große Rechtecke.
Die beiden Baumwollstreifen bilden den unteren Bereich und den Boden des Netzbeutels. Sie verleihen dem Beutel mehr Stabilität und machen ihn langlebiger. Die Stoffstreifen werden genauso breit zugeschnitten wie der Mesh-Stoff. Die Höhe kann beispielsweise 10 cm betragen.
Tipp:
Wer eine Zick-Zack-Schere hat, kann den Baumwollstoff damit zuschneiden. Das verhindert, dass der Stoff ausfranst. Deshalb müssen die Kanten dann nicht extra umsäumt werden.
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Schritt: die Stoffe zusammennähen
Die beiden Baumwollstreifen werden nun an einer langen Kante etwa 1 cm breit umgeklappt. Diese Kante wird festgebügelt und ergibt gleich die obere Kante.
Jetzt wird ein Baumwollstreifen auf ein Rechteck aus Mesh-Stoff gelegt. Dabei schließen die beiden Stoffe an den Seiten und an der Unterkante bündig miteinander ab. Die eben umgebügelte Kante vom Baumwollstreifen zeigt nach oben.
Nachdem die beiden Stoffe mit Stecknadeln fixiert sind, wird der Baumwollstoff einmal rundherum auf den Mesh-Stoff aufgenäht. An der Oberkante vom Baumwollstreifen sollte die Naht möglichst knappkantig verlaufen. Denn diese Naht bleibt sichtbar. An den drei anderen Kanten kann der Abstand ruhig etwas größer sein.
Das Ganze wird dann mit den beiden anderen Stoffstücken wiederholt.
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Schritt: den Netzbeutel nähen
Die beiden Stoffteile werden nun rechts auf rechts, also mit den schönen Seiten nach innen, aufeinandergelegt und mit Stecknadeln zusammengesteckt.
Anschließend werden sie zum Beutel zusammengenäht. Dabei beginnt die Naht in einer der oberen Ecken. Von hier aus wird ungefähr 4 cm nach unten genäht.
Dann wird die Naht für etwa 2 cm unterbrochen, damit eine Öffnung für den Tunnelzug bleibt. Danach wird die Naht an der Seitenkante, der Unterkante und der zweiten Seitenkante entlang bis zur anderen oberen Ecke fortgeführt.
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Schritt: die Oberkante vom Netzbeutel säumen
Wer möchte, kann den Mesh-Stoff an der Öffnung auseinanderlegen und die Nahtzugabe festnähen. Dadurch rutscht der Stoff später nicht aus der Öffnung heraus. Unbedingt notwendig ist das aber nicht.
Jetzt bekommt die Oberkante den Tunnelzug und einen sauberen Abschluss. Dafür wird der Stoff erst 2 cm breit nach unten gefaltet und das Ganze danach noch einmal 2 cm breit umgeschlagen.
Anschließend wird der Umschlag durch alle Lagen hindurch rundherum knappkantig angesteppt.
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Schritt: die Kordel einziehen
Die Näharbeiten sind damit abgeschlossen und der Netzbeutel kann auf die richtige Seite gewendet werden. Jetzt fehlt nur noch der Verschluss. Dafür wird ein Stück Kordel oder Schnur abgeschnitten und ein Ende an einer Sicherheitsnadel befestigt. Wer einen langen Schnürsenkel übrig hat, kann ihn ebenso verarbeiten.
Mithilfe der Sicherheitsnadel kann die Kordel dann in den Tunnel eingefädelt werden. Damit die Kordel nicht ausfranst, werden ihre Enden mit Knoten gesichert. Damit ist der Netzbeutel fertig und bereit für seinen ersten Einsatz!
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