Nachhaltige Alternativen zu Draht, Perlen & Co.
Wer gerne und viel bastelt, braucht natürlich auch entsprechendes Material. Nur sind viele klassische Bastelmaterialien nicht unbedingt umweltfreundlich. Doch gibt es genug Produkte, die gut aussehen, sich genauso verarbeiten lassen und dabei ohne Plastik und andere bedenkliche Stoffe auskommen.
Wir haben einige Tipps und Anregungen zusammengestellt:
Inhalt
Basteln mit Materialien aus der Natur
Die Natur hält jede Menge Materialien bereit, die sich hervorragend für die verschiedensten Bastelprojekte eignen. Blätter und Blüten, Gräser, Nüsse, Äste, Tannenzapfen, Steine oder Muscheln zum Beispiel können bei einem gemeinsamen Familienspaziergang gesammelt werden.
Das macht nicht nur viel Spaß, sondern sorgt nebenbei für Bewegung an der frischen Luft.
Die Materialien kosten nichts und verursachen keinen neuen Müll. Außerdem liefert die Natur stets die Materialien, die zur Jahreszeit und damit auch zu den anstehenden Bastelarbeiten passen.
Und beim Suchen, Auswählen und Sammeln der Naturmaterialien entwickeln sich oft ganz von selbst tolle Ideen, was aus den Fundstücken werden könnte.
Basteln mit Verpackungsmüll
Nicht nur die Natur, sondern auch der Haushalt liefert eine große Auswahl an Bastelmaterialien. An erster Stelle steht dabei der Verpackungsmüll, der sich letztlich kaum vermeiden lässt.
Doch Dinge wie Plastikflaschen, Tetrapacks, Eierkartons, Toilettenpapierrollen, Obstnetze, Konservendosen oder Schraubgläser müssen nicht entsorgt werden. Daraus lassen sich stattdessen viele schöne und nützliche Dinge basteln.
Auch ausgemusterte Kleidungsstücke, Tischdecken und andere Textilien können beim Basteln verarbeitet werden. So kann aus alten T-Shirts zum Beispiel Textilgarn entstehen, während Tischdecken und Bettlaken auf Keilrahmen gespannt und bemalt werden können.
Kissenhüllen, Kuscheltiere, Taschen oder Tischsets sind weitere Möglichkeiten, wie alte Stoffe in neuem Glanz erstrahlen können.
Für viele Bastelarbeiten wird Papier benötigt. Und auch davon ist im Haushalt jede Menge vorhanden. Das fängt bei Zeitungen, Zeitschriften und Werbeprospekten an, geht mit Geschenkpapieren, alten Kalendern, Postern und Büchern weiter und endet bei weniger gelungenen Bildern und Zeichnungen, beschrifteten Notizzetteln, Computerausdrucken oder Werbebriefen samt Briefumschlägen.
Alle diese Papiere können noch verwendet werden. Für eine Idee extra Bastelpapiere zu kaufen, ist deshalb oft gar nicht notwendig. Und selbst wenn die vorhandenen Papiere für ein Projekt zu klein oder zu unansehnlich sind, müssen sie nicht zum Altpapier.
Stattdessen können sie immer noch zu Pappmaschee werden, als Konfetti zum Einsatz kommen oder die Grundzutat für selbstgeschöpftes Papier bilden.
Nachhaltige Alternativen zu Draht, Perlen & Co.
Für fast alle Bastelmaterialien, die regelmäßig zum Einsatz kommen, gibt es nachhaltige Alternativen. Und ökologisch wertvolle oder faire Produkte müssen nicht zwangsläufig teurer sein.
Hier ein paar Beispiele, wie sich gängige Utensilien ersetzen lassen:
Draht
Bei Bastelarbeiten wird oft Aluminiumdraht verwendet. Eine nachhaltige Alternative dazu ist Eisendraht. Im Unterschied zu Aluminiumdraht verrottet Eisendraht nach einiger Zeit. Er wird rostig und zerfällt.
Je nach Bastelarbeit kann der Draht auch durch ein Jutegarn ersetzt werden. Und wer es bunt mag, kann aus Wollresten Schnüre flechten, Kordeln drehen oder Seile knüpfen.
Perlen
Bei Perlen ist es kein Problem, auf Plastik zu verzichten. Eine umweltfreundliche Alternative sind Holzperlen, die es in den verschiedensten Größen, Formen und Farben gibt.
Eine andere Möglichkeit sind Perlen aus Papier oder Ton. Sie lassen sich auch selbst basteln.
Glitzer
Glitzer ist auch als umweltfreundliche und biologische abbaubare Variante erhältlich. Dieser Glitzer besteht dann nicht aus Mirkoplastik, sondern ist aus pflanzlichen Stoffen wie Maisstärke oder Zuckerrohr gemacht.
Blattgold
Gold, Silber und andere Edelmetalle werden zum Beispiel in Scheideanstalten recycelt. Anschließend wird das recycelte Gold unter anderem zu Blattgold verarbeitet. Somit ist Blattgold bereits ein Recycling-Produkt und kann ohne schlechtes Gewissen verbastelt werden.
Klebstoff
Für sehr viele Bereiche sind inzwischen umweltfreundliche Öko-Kleber erhältlich. Hier lohnt sich ein Blick auf die Verpackung. So wird schnell ersichtlich, ob der Kleber Lösungsmittel und andere schädliche Stoffe enthält, die nicht sein müssen.
Je nachdem, was gebastelt werden soll, kann der Kleber aber auch selbst hergestellt werden. So ist zweifelsfrei bekannt, was im Kleber steckt. Und oft schont selbstgemachter Kleber nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.
Als kleine Anregung haben wir ein Klebstoff-Rezept für Papier und Pappe.
Hergestellt wird der Kleber so:
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Zuerst wird ein Backblech mit Backpapier ausgelegt. Anschließend wird das Backpapier mit einer dünnen Schicht Speisestärke bestreut.
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Die Speisestärke kommt nun für eine Stunde bei 180 bis 200 Grad in den Backofen. Durch das Backen verwandelt sich die Speisestärke in Dextrin. Damit die Speisestärke nicht anhaftet, sollte sie während der Backzeit immer mal wieder durchgemischt werden.
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Dann werden 30 Gramm von der gebackenen Speisestärke, 55 Gramm Wasser, ein Gramm Traubenzucker und zwei Gramm flüssiges Glycerin abgewogen und in eine Schale gegeben.
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Wenn die Zutaten gut verrührt sind, wird die Schale in ein Wasserbad gestellt. Das Wasser sollte heiß sein, aber nicht kochen.
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Unter Rühren wird die Mischung nun solange im Wasserbad erwärmt, bis aus der milchigen Flüssigkeit eine zähe, gelbliche Masse geworden ist.
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Der Klebstoff ist damit fertig und kann in ein kleines Schraubglas umgefüllt werden.
Nach dem Abkühlen wird der Kleber mit einem Pinsel auf das Papier oder die Pappe aufgetragen.
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Thema: Nachhaltige Alternativen zu Draht, Perlen & Co.
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