Ausführlicher Ratgeber rund ums Abschleppseil, Teil 2
Durch ein Abschleppseil wird es möglich, ein liegengebliebenes Fahrzeug in die nächste Werkstatt oder nach Hause zu schleppen, es von der Straße auf einen Parkplatz zu ziehen oder es aus dem Straßengraben zu bergen. Bei einer Autopanne kann das Seil also die rettende Lösung sein. Doch Voraussetzung ist, dass ein geeignetes Abschleppseil an Bord ist, richtig angebracht wird und das Abschleppen ordnungsgemäß stattfindet.
Damit stellt sich aber die Frage, worauf es beim Abschleppseil ankommt. In einem ausführlichen Ratgeber gehen wir dieser Frage nach. Dabei haben wir in Teil 1 beantwortet, was genau ein Abschleppseil ist und woraus es besteht.
Außerdem haben wir erklärt, welche Vor- und Nachteile ein Abschleppseil gegenüber einer Abschleppstange hat und worauf beim Abschleppen geachtet werden muss.
Hier ist Teil 2!:
Inhalt
Wo wird ein Abschleppseil befestigt?
Für eine erfolgreiche Abschleppaktion ist die richtige Befestigung sehr wichtig. Moderne Autos sind mit einer Abschleppeinrichtung ausgestattet, die im Stoßfänger untergebracht ist.
Dort gibt es einen kleinen Deckel, der zu einem Gewinde führt. In dieses Gewinde wird eine Öse eingeschraubt, in die dann das Abschleppseil eingehängt werden kann. Andere Fahrzeuge haben vorne oder hinten eine gut sichtbare Öse.
Achtung: An Bauteilen der Karosserie darf das Seil nicht befestigt werden. Es ist nicht zulässig, das Seil zum Beispiel um die Stoßstange zu binden oder am Kühlergrill einzuhängen.
Warum kann ein Abschleppseil reißen?
Geschichten über gerissene Abschleppseile sind keine bloßen Erzählungen, mit denen jemand eine Autopanne abenteuerlich ausschmücken möchte.
Genauso sind es keine Marketing-Storys, mit denen Hersteller und Händler für teurere Seile werben. Vielmehr kann es tatsächlich passieren, dass ein Abschleppseil reißt.
Die Ursache ist meist ein zu schnelles Anfahren. Weil die Kraftspitze ruckartig erreicht wird, wird die maximale Zugkraft um ein Vielfaches überschritten. Doch dieser Belastung hält das Seil nicht stand.
Um ein Reißen zu vermeiden, kann ein dehnbares Abschleppseil eine gute Alternative sein. Anders als ein normales, festes Seil kann ein elastisches Abschleppseil den Ruck beim Anfahren besser abfedern.
Außerdem muss das Abschleppseil natürlich zum Fahrzeug passen. Ein großes und sehr schweres Fahrzeug mit einem Seil abzuschleppen, das auf eine Zuglast von knapp zwei Tonnen ausgelegt ist, wird nicht funktionieren.
Was sind die wichtigsten Kaufkriterien beim Abschleppseil?
Die Auswahl an Abschleppseilen ist groß. Grundsätzlich sind die Seile, die im Handel erhältlich sind, geprüft und verkehrssicher.
Um für den Ernstfall gut gewappnet zu sein, sollte der Autofahrer aber trotzdem auf ein paar Punkte achten:
Länge
Ein zu kurzes Abschleppseil kann schnell zu einer Kollision führen. Ist das Seil hingegen sehr lang, ist ein sicheres Abschleppen kaum zu bewerkstelligen.
Außerdem wird der Schleppverband unübersichtlich und könnte so zur Gefahr für die Beteiligten und alle anderen Verkehrsteilnehmer werden.
Der Gesetzgeber hat die maximale Länge für Abschleppseile auf fünf Meter begrenzt. Länger darf das Seil nicht sein. Die meisten Modelle, die im Handel erhältlich sind, sind 4,5 Meter lang.
Zugkraft
Die Zugkraft des Abschleppseils muss zur Gewichtsklasse des Fahrzeugs, das abgeschleppt werden soll, passen. Dabei sind Seile mit verschiedenen Zuglasten erhältlich.
Gängig sind Abschleppseile, die auf folgende Lasten ausgelegt sind:
- 900 Kilogramm
- 500 Kilogramm
- 000 Kilogramm
- 000 Kilogramm
- 000 Kilogramm
- 000 Kilogramm
- 000 Kilogramm; diese Seile sind für Nutzfahrzeuge und landwirtschaftliche Fahrzeuge bestimmt
Mit einem Standard-Abschleppseil ist der Autofahrer für den Gebrauch an einem herkömmlichen Pkw gut gerüstet. Wählt er ein Seil mit einer Zugkraft von 3.000 Kilogramm, sollte er jedes normale Auto ziehen können.
Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass das Zugfahrzeug die notwendige Leistung hat. Möchte der Autofahrer flexibler sein, sollte er ein Abschleppseil mit einer etwas höheren Zuglast wählen.
Farbe
Ein Abschleppseil in Schwarz oder Grau mag zwar edel aussehen. Im Fall einer Autopanne ist aber wichtig, aufzufallen. Die anderen Verkehrsteilnehmer müssen schnell und zuverlässig erkennen können, dass sie einen Schleppverband vor sich haben.
Aus diesem Grund sollte das Abschleppseil eine kräftige und auffällige Farbe wie Gelb, Orange oder Rot haben. Auch mehrfarbige Seile sind eine Möglichkeit.
Um zu vermeiden, dass ein Schleppverband übersehen wird, schreibt der Gesetzgeber vor, dass zusätzlich eine Warnflagge in der Mitte des Seils angebracht werden muss.
Bei den meisten Abschleppseilen gehört eine rote Sicherheitsfahne zum Lieferumfang zu. Sollte das nicht der Fall sein, muss der Autofahrer die Signalfahne separat dazukaufen.
Tasche
Die Abschlepphilfe sollte einerseits nicht zu viel Platz wegnehmen, muss andererseits im Ernstfall aber schnell griffbereit sein. Viele Hersteller bieten Abschleppseile deshalb in einer Art Tasche mit Reißverschluss an.
Wählt der Autofahrer ein Modell ohne Tasche, sollte er sich nach einer passenden Aufbewahrungsmöglichkeit umsehen.
In einer Tasche oder Hülle ist das Seil gut aufgehoben. Denn es ist ordentlich aufgewickelt und die Haken sind vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt. Die Tasche kann bequem verstaut werden, ohne dass sie irgendwo lose im Fahrzeuginneren oder im Kofferraum herumfliegt.
Preis
Abschleppseile sind in verschiedenen Preisklassen erhältlich. Wie viel ein Seil kostet, hängt vom Material, der Länge, der Zugkraft und dem Hersteller ab.
Ein Standard-Abschleppseil aus Perlon oder Sisal bewegt sich meist in einem Preisrahmen zwischen 10 und 25 Euro. In der Ausführung als elastisches Seil ist der Preis ähnlich, eventuell ein wenig höher.
Besteht das Abschleppseil aus einem speziellen Material, ist es für besonders hohe Zugkräfte ausgelegt oder ist es für besondere Anwendungen wie das Abschleppen von Nutzfahrzeugen gedacht, kann es bis zu 300 Euro kosten.
Grundsätzlich sollte der Autofahrer nicht am falschen Ende sparen. Wichtiger als der Preis ist aber die Verarbeitung.
Mit einem soliden Seil mit stabilen, hochwertig gearbeiteten Haken ist er gut beraten und für den Notfall gewappnet.
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