Bauanleitung für ein Weidentipi

Bauanleitung für ein Weidentipi

Mit DIY-Projekten im Garten ist es manchmal wie mit neuen Koch- oder Backrezepten. Man entdeckt eine tolle Idee und würde am liebsten sofort anfangen. Doch beim Lesen der Anleitung stellt sich heraus, dass viele der benötigten Materialien nicht vorhanden oder ganz schön teuer sind. Kommt dann noch dazu, dass es viel handwerkliches Geschick braucht und die Umsetzung jede Menge Zeit in Anspruch nimmt, ist die Lust oft dahin.

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Bauanleitung für ein Weidentipi

Bei einem Weidentipi ist das anders. Du brauchst nur sehr wenige Materialien und der Bau ist ganz einfach. Wir zeigen dir in dieser Anleitung, wie du ein Weidentipi in deinem Garten bauen kannst!:

Die Materialien für ein Weidentipi

  • 10 bis 15 stabile Weidenstangen (50 bei großen Objekten), ca. 3 m lang
  • mehrere frische, dünne und biegsame Weidenruten
  • Pflock und Seil
  • Spaten
  • Schnur, ca. 5 m
  • Leiter

Weiden stehen unter Naturschutz, denn sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln. Aus diesem Grund darfst du nicht einfach irgendwo in der Natur Weidenruten absägen. Andererseits fallen im Frühjahr und Herbst Weidenruten als Abfallprodukt an, wenn Gemeinden und Gärtnereien Pflegeschnitte vornehmen.

Unser Tipp ist deshalb:

Erkundige dich beim regionalen Grünschnitt- oder Forstamt, bei Baumschulen oder in größeren Gärtnereien. Dort wirst du sicher fündig und kommst mit etwas Glück sogar kostenfrei an dein Baumaterial.

Die Anleitung für ein Weidentipi

Grundsätzlich kannst du dein Weidentipi vom Frühjahr bis in den späten Herbst hinein bauen, wenn der Boden frostfrei ist. Die optimale Zeit ist aber das zeitige Frühjahr von Mitte Februar bis Ende März.

So haben die frisch gesetzten Weidenstangen genug Zeit, um anzuwachsen und auszutreiben.

Je wärmer es wird, desto unwahrscheinlicher ist, dass die Ruten noch anwachsen. Dann hättest du ein sogenanntes Totholz-Tipi. Das sieht zwar auch hübsch aus, nur wird es eben nicht grün und wächst auch nicht weiter.

Und noch ein Tipp, bevor es losgeht: Stelle die frisch geschnittenen Weidenruten in einen Eimer mit Wasser, bis du sie verarbeitest. So bleiben sie frisch, trocknen nicht aus und lassen sich einfacher biegen.

Schritt 1: den Grundriss des Weidentipis anlegen

Zuerst wählst du einen geeigneten Platz für dein Weidentipi aus. Er sollte groß genug sein und sich am besten nicht in unmittelbarer Nähe zu Blumen- und Gemüsebeeten befinden.

Denn Weiden lieben Feuchtigkeit und können dem Boden nach dem Anwachsen viel Wasser entziehen.

Für den Grundriss legst du einen Kreis an. Eine gute Größe ist ein Durchmesser von zwei Metern. So ist das Tipi groß genug, dass die Kinder darin spielen können oder du dir ein gemütliches Schattenplätzchen einrichten kannst.

Für den Kreis rammst du den Pflock in die Mitte. Dann befestigst du daran und an deinem Spaten ein gut 1 Meter langes Stück Schnur.

Anschließend kannst du dich bei gespannter Schnur wie mit einem Zirkel um den Pflock herum bewegen und die Kreislinie mit dem Spaten abstechen.

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Schritt 2: einen Graben ausheben

Entlang der markierten Kreislinie hebst du nun einen Graben aus. Diesen Graben arbeitest du spatenbreit und etwa 40 cm tief. Den Bereich, der später den Eingang ergibt, lässt du aus.

Damit du und die Kinder später bequem in das Tipi hinein- und herausgehen können, sollte der Eingangsbereich 70 bis 80 cm breit sein.

Steht dein Tipi auf einer Rasenfläche, ist optimal, wenn du immer kleine, viereckige Stücke Erdreich ausstichst. So kannst du die Rasensoden beiseitigelegen und später wieder bequem einsetzen.

Schritt 3: die Weidenstangen setzen

Jetzt kommen die Weidenstangen ins Spiel. Sie setzt du in den vorbereiteten Graben ein. Der Abstand zwischen deinen Weidenstangen sollte ungefähr 40 bis 50 cm betragen. Dadurch wird das Tipi schön stabil.

Ist dein Boden relativ weich, kannst du die Weidenstangen vielleicht ohne weitere Hilfsmittel im Boden versenken. Ansonsten kannst du die Löcher zum Beispiel mit einer Eisenstange oder einem ähnlichen Gegenstand vorbohren.

Hast du alle Weidenstangen in die Erde gesteckt, nimmst du sie oben zusammen und fixierst sie mit der Schnur. Achte darauf, dass die Weidenstangen fest miteinander verbunden sind, damit das Tipi sicher zusammenhält.

Schritt 4: die Weidenruten einflechten

Würdest du nur Weidenstangen verwenden und senkrecht anordnen, würde die Weide nach dem Austreiben den oberen Bereich des Tipis schön grün und dicht werden lassen. Der untere Bereich hingegen wäre kahl. Um das zu vermeiden, kommen die dünnen, biegsamen Weidenruten zum Einsatz.

Die Ruten steckst du zwischen den Stangen in die Erde und flechtest sie diagonal nach oben ein. Dabei musst du die Ruten nicht fixieren. Es reicht, wenn du sie immer abwechselnd vor und hinter den Weidenstangen herumführst.

So hält das Geflecht von selbst. Und im Laufe der Zeit wird das Tipi schön dicht und bietet einen schattigen und geschützten Rückzugsort.

Vergiss beim Einflechten der Weidenruten aber nicht, den Eingangsbereich freizuhalten. Wenn du möchtest, kannst du auch in der Wand ein Stück als Fenster freilassen.

Schritt 5: den Graben wieder zuschütten

Hast du die ganze Weide verarbeitet, schüttest du den Graben wieder vollständig mit Erde zu. Deine Rasensoden kannst du zwischen den Weidenruten einsetzen. Drücke danach alles gut fest.

Zum Schluss musst du die frisch gesetzten Weidenruten ordentlich angießen. Auch in der Folgezeit solltest du die Weide kräftig wässern, damit sie gut anwachsen und austreiben kann.

Am besten gießt du sie in den ersten zwei Wochen nach dem Pflanzen jeden zweiten Tag. Damit ist ein Weidentipi fertig!

Bauanleitung für ein Weidentipi (1)

Ein paar Pflegetipps zum Schluss

Ein Weidentipi ist ein wunderschöner, natürlicher Rückzugsort. Es kann eine tolle Alternative zu einem Baumhaus sein. Schließlich hat nicht jeder einen Baum in seinem Garten, der sich für ein Baumhaus eignet. Dabei lebt ein Weidentipi und verändert sich jedes Jahr.

Am Anfang ist das Weidentipi aber noch recht kahl. Hier kannst du nachhelfen, indem du zum Beispiel Kapuzinerkresse oder andere ungiftige Kletterpflanzen pflanzt.

Durch die Weidenruten haben sie eine ideale Rankhilfe. Auch ein Totholz-Tipi kannst du auf diese Weise natürlich begrünen.

Im November oder im Februar solltest du die Weidenruten zurückschneiden. So kannst du den Wildwuchs im Zaum halten und sorgst dafür, dass das Tipi seine Form behält und der Eingang frei bleibt.

Außerdem regt der Rückschnitt die Weiden dazu an, wieder frisch auszutreiben. Ist es im Sommer heiß und lange trocken, solltest du die Weiden gießen. So hast du lange Freude an deinem Bauwerk.

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Jenny Evers (Co-Autorin), Hobby Flechten & Weben, Youtuberin Sevilart, - ( Deko, Bastel, Flechtvideos), Ferya Gülcan, Künstlerin und Mitinhaberin Koozal Design Galerie (Internationales Kunsthandwerk & Malerei) schreiben diverse Anleitungen und Ratgeber zum Thema Flechten & Flechthandwerk.

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