Anleitung: Gedrehte und geflochtene Kerzen – In sich gedrehte und geflochtene Kerzen liegen derzeit voll im Trend. Das ist auch kein Wunder. Schließlich sind die Kerzen echte Hingucker. Doch es ist nicht notwendig, sie für recht viel Geld im Laden zu kaufen. Denn gedrehte und geflochtene Kerzen lassen sich selbst herstellen. In dieser Anleitung erklären wir, wie es geht!
Inhalt
Gedrehte und geflochtene Kerzen – die benötigten Materialien
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Stab- oder Spitzkerzen aus Paraffin, durchgefärbt
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Gefäß, in das die Kerzen komplett hineinpassen, zum Beispiel Auflaufform, Pfanne, Topf oder Vase
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Nudelholz
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Geschirrtuch
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Obst- oder Teppichmesser
Die Anleitung
Wir zeigen gleich drei verschiedene Varianten für die Kerzen, nämlich einzelne, in sich gedrehte Kerzen, zwei miteinander verdrehte Kerzen und geflochtene Kerzen. Die Ausgangsposition ist bei allen drei Varianten identisch.
Wichtig wäre, dass Kerzen verarbeitet werden, die komplett durchgefärbt sind. Kerzen, die nur eine farbige Außenhülle haben und innen weiß sind, eignen sich für dieses Bastelprojekt nicht.
Die Kerzen in warmes Wasser legen
Damit die Kerzen eingedreht oder geflochten werden können, müssen sie weich und biegsam sein. Deshalb werden sie in warmes Wasser eingelegt. Wichtig dabei ist, dass ein Gefäß gewählt wird, das mindestens so breit oder hoch ist, wie die Kerzen lang sind.
Wenn die Kerzen in dem Gefäß liegen, müssen sie vollständig mit Wasser bedeckt sein. Alles, was aus dem Wasser herausschaut, wird nicht warm genug oder kühlt so schnell ab, dass die Kerze dann nicht mehr biegsam genug ist und brechen würde.
Das Gefäß wird mit Wasser befüllt, das ungefähr 45 Grad warm ist. Das Wasser sollte also schon gut warm, darf aber auch nicht zu heiß sein. Denn die Kerzen sollen nur weich werden, jedoch nicht schmelzen.
Die Kerzen für etwa 15 Minuten in das Wasser legen und hin und wieder umdrehen. Wenn sich die Kerzen nach dieser Zeit einfach biegen lassen, war das Wasser warm genug.
Falls nicht, warmes Wasser hinzufügen und die Kerzen noch etwas länger einweichen.
Variante 1: Einzelne, in sich gedrehte Kerzen
Für in sich verdrehte Kerzen eignen sich Stabkerzen am besten. Die Kerze kann verarbeitet werden, wenn sie sich nach der Zeit im Wasserbad gut biegen lässt.
Nun eine Kerze aus dem Wasser nehmen und mit dem Geschirrtuch etwas abtrocknen. Dann die Kerze auf den Tisch legen und mit dem Nudelholz platt walzen. Dabei das untere Ende und die Spitze mit dem Docht auslassen. Die beiden Abschnitte oben und unten bleiben also, wie sie sind.
Jetzt die Kerze umdrehen und auch auf der anderen Seite den mittleren Teil vorsichtig flach walzen. Sollte die Kerze zwischenzeitlich zu sehr abgekühlt sein, noch einmal zurück ins warme Wasser legen. Sonst besteht die Gefahr, dass sie beim Eindrehen zerbricht.
Zum Eindrehen die Kerze mit beiden Händen festhalten und mit der rechten und der linken Hand jeweils in die entgegengesetzte Richtung drehen. Die Bewegung ist in etwa so, als würde man ein Handtuch auswringen.
Die Kerze dreht sich dabei in dem platt gewalzten Abschnitt von der Mitte aus zu den Enden hin ein. Wird die Kerze nur ein paar Mal eingedreht, ist das Muster breiter. Je öfter sie gedreht wird, desto enger wird das Muster.
Wenn das Muster gefällt, die Kerze beiseitelegen, damit sie abkühlen und wieder fest werden kann.
Variante 2: Doppelt verdrehte Kerzen aus zwei Kerzen
Für doppelt zusammen gedrehte Kerzen sollten Spitzkerzen verwendet werden. Im Unterschied zu Stabkerzen sind sie unten dicker als oben, wodurch die fertige Kerze einen besseren Stand hat.
Aus dem warmen Wasserbad zwei Spitzkerzen herausnehmen und sie genau nebeneinander positionieren. Die beiden Kerzen sollten oben und unten auf gleicher Höhe abschließen.
Wie bei der einfachen Kerze die beiden Kerzen mit den Händen festhalten und die Hände wieder jeweils in die entgegengesetzte Richtung drehen. Dadurch verzwirbeln sich die beiden Kerzen miteinander. Die Kerzen vorher platt zu walzen, ist nicht notwendig.
Sollte die fertige Doppelkerze keinen guten Stand haben, weil eine der beiden Kerzen unten doch etwas übersteht, das überstehende Ende mit einem Obst- oder Teppichmesser abschneiden.
Wer möchte, kann die Kerze vorher noch einmal kurz ins warme Wasserbad legen. Dadurch wird sie weicher und lässt sich besser schneiden. Damit die Kerze sicher abbrennen kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie umkippt, sollte sie entweder in ein Windlicht oder auf einen Kerzenstecker mit Nadel gestellt werden.
Variante 3: Geflochtene Kerzen
Für eine geflochtene Kerze sollte wieder eine Stabkerze zum Einsatz kommen. Die weiche Kerze aus dem warmen Wasserbad nehmen und mit dem Nudelholz flach ausrollen. Dabei die Spitze und das untere Ende auslassen. Danach die Kerze umdrehen und auch von der anderen Seite platt walzen.
Dann die Kerze noch einmal kurz ins warme Wasser legen, damit sie weich und geschmeidig bleibt. Jetzt wird die Kerze mit dem Messer in drei gleichmäßige Stränge geschnitten.
Dabei bleibt das untere Ende, das nicht gewalzt wurde, ganz. Dort, wo der flache Abschnitt beginnt, das Messer ansetzen und die Kerze der Länge nach zweimal bis zur Spitze durchschneiden. Vor allem beim mittleren Strang ist wichtig, darauf zu achten, den Docht nicht zu beschädigen.
Für das Flechten ist es am besten, die Kerze ins Wasserbad zu legen. So ist sichergestellt, dass die Stränge schön weich bleiben und nicht durchbrechen. Geflochten wird wie bei einem normalen Zopf.
Also zunächst den rechten Strang über den Mittelstrang legen, danach den linken Strang in die Mitte führen, dann wieder den rechten Strang und immer so weiter, bis die Spitze erreicht ist. An der Spitze die beiden äußeren Stränge jeweils seitlich an den Mittelstrang anlegen und gut fest drücken.
Nach dem Abkühlen ist auch diese Kerze fertig.
Ein letzter Hinweis
Der entscheidende Trick bei den gedrehten und geflochtenen Kerzen ist, dass sie weich bleiben. Deshalb sollte die Kerze, die gerade bearbeitet wird, ins warme Wasser gelegt werden, wenn sie zu kühl und hart wird.
Bei Bedarf das Wasser dazu austauschen, damit es ausreichend warm ist.
Das warme Wasserbad hilft auch, wenn eine Kerze nicht ganz gelungen ist, weil sie zum Beispiel schief oder ungleichmäßig wurde. In diesem Fall die Kerze einfach noch einmal aufwärmen. Sobald sie weich ist, kann sie nachgearbeitet werden.
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