Anleitung für einen Hocker aus Schnur

Anleitung für einen Hocker aus Schnur

Seile und Schnüre gehören im Einrichtungsbereich zu den Trend-Themen. Ein Hocker wiederum ist immer nützlich. Warum also nicht beides miteinander verbinden?

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Anleitung für einen Hocker aus Schnur

Hier ist eine Idee für einen chicen Hocker aus Schnur, der nebenbei als klassisches Upcycling einen alten Plastikeimer in neuem Glanz erstrahlen lässt!

Die Materialien für einen Hocker aus Schnur

  • Kunststoffeimer
  • Seil mit mindestens 1 cm Durchmesser
  • Heißklebepistole und mehrere Stangen Heißkleber
  • 1 cm starke Holzplatte, 2 cm starker Schaumstoff und Stoff für die Sitzfläche
  • Klettband, am besten selbstklebend
  • Farbe (z.B. Buntlack, Acrylfarbe oder Textilfarbe), Pinsel und Malerkrepp nach Wunsch

Als Werkzeuge und weitere Hilfsmittel kommen ein Teppichmesser, eine kleine Bügelsäge, die Stichsäge, der Handtacker mit 8 mm langen Klammern, das Maßband, ein Filzstift, Schleifpapier und die Schere zum Einsatz.

Die Anleitung für einen Hocker aus Schnur

Der Hocker kann sehr individuell gestaltet werden. Die geplante Verwendung sollte bei der Materialzusammenstellung aber berücksichtigt werden. Ist der Hocker beispielsweise fürs Kinderzimmer gedacht, sollte ein kleinerer Eimer verwendet werden.

Soll der Hocker im Bad oder auf dem Balkon stehen, bietet sich für die Sitzfläche ein Stoff wie Wachstuch an. Und wenn es sich die Katze auf dem Hocker bequem machen soll, ist ein Sitzbezug aus Plüschstoff eine gute Idee. Das Anfertigen selbst ist dann sehr einfach, erfordert aber ein bisschen Geduld.

Doch eins nach dem anderen!

  1. Schritt: die benötigen Materialien besorgen

Zunächst einmal müssen die Materialien für den Hocker her. Den Anfang macht der Eimer. Hier kann ein ganz normaler Plastikeimer, ein alter Putzeimer, ein leerer Farbeimer oder ein ausrangierter Mülleimer verwendet werden. Soll der Hocker recht groß werden, kann es sich auch lohnen, bei einem Malerbetrieb oder in einer Großküche nachzufragen.

Denn oft haben sie große, hohe Eimer von Farben bzw. Lebensmitteln übrig. Es macht auch nichts, wenn der Plastikeimer irgendwo einen Riss hat. Das Seil verdeckt den Makel nämlich und sorgt gleichzeitig für die notwendige Stabilität.

Ist ein Eimer ausgesucht, kann mit seiner Hilfe ausgerechnet werden, wie viel Seil benötigt wird. Die Rechenformel dazu lautet:

Höhe des Eimers x Umfang des Eimers an der dicksten Stelle : Durchmesser des Seils

Ist der Eimer beispielsweise 35 cm hoch, beträgt sein Umfang an der breitesten Stelle 90 cm und soll ein Seil mit 1,2 cm Durchmesser verarbeitet werden, werden von dem Seil 35 cm x 90 cm : 1,2 cm = 26,25 Meter benötigt. Besser ist aber, die Menge etwas nach oben aufzurunden und in diesem Beispiel 27 oder 28 Meter Seil zu besorgen. Schließlich wäre es schade, wenn das Seil kurz vor Schluss ausgeht.

Die Seilmenge scheint viel, doch bis der Eimer umwickelt ist, braucht es einige Runden. Allerdings lohnt es sich, die Preise zu vergleichen. Und für den Eimer darf es ruhig ein kostengünstiges Seil sein. Teurere Seile sind meist dafür ausgelegt, hohe Lasten zu tragen. Beim Hocker ist das aber nicht erforderlich.

Sind dann auch noch die übrigen Materialien zur Hand, kann es losgehen.

  1. Schritt: den Eimer vorbereiten

Damit das Seil gleichmäßig angeklebt werden kann, müssen alle störenden Teile entfernt werden. Kunststoffverbindungen im Rand lassen sich mit einem Teppichmesser oder einer Bügelsäge gut herausschneiden. Mit den gleichen Werkzeugen lässt sich auch der Henkel lösen.

Hat der Einer einen kleinen, nach außen gewölbten Rand, kann dieser ruhig stehen bleiben. Er sorgt nämlich für einen sauberen Abschluss und verleiht dem Hocker einen festen Stand. Sieht der Rand optisch nicht sehr ansprechend aus, kann er später noch kaschiert werden.

Für die spätere Sitzfläche wird der Eimer jetzt noch mit dem Boden nach unten auf die Holzplatte gestellt und einmal mit dem Filzstift umrundet. So ist der benötigte Durchmesser übertragen.

  1. Schritt: das Seil aufkleben

Nun kann der Eimer mit dem Seil umwickelt werden. Dafür wird ein Ende in der Rille vom Rand angesetzt und danach Runde für Runde nach oben geführt. Dabei sollten die ersten Runden komplett mit reichlich Heißkleber fixiert werden, damit die Wicklungen gut halten und sich das Seil nicht verschieben kann.

In der Mitte vom Hocker reicht es aus, einzelne Stelle anzukleben. Wichtig beim Umwickeln ist aber, das Seil dicht aneinander zulegen. Denn der Eimer soll nirgends durchschimmern.

Je nach Eimergröße ist das Umwickeln eine kleine Geduldsarbeit. Aber irgendwann nähert sich das obere Ende. In den letzten Runden wird das Seil wieder komplett mit Heißkleber am Eimer festgeklebt. Hier muss das Seil besonders gut halten. Deshalb sollte nicht an Heißkleber gespart werden!

Die letzte Seilrunde darf leicht über den Eimerrand hinausragen. So ist der Übergang zur Sitzfläche später schön kaschiert. Das Ende vom Seil kann mit dem Teppichmesser etwas angeschrägt werden. Dann wird es wieder mit reichlich Heißkleber fixiert, damit es gut hält und sich keine Fasern herauslösen.

  1. Schritt: den Hocker farbig gestalten

Wer möchte, kann den Hocker bemalen. Dafür wird der Bereich, der farbig werden soll, mit Malerkrepp abgeklebt. Anschließend wird die gewünschte Farbe deckend mit dem Pinsel aufgetragen. Als Farben eignen sich Buntlack, Textilfarbe oder auch Acrylfarbe.

Hier kommt es ein bisschen darauf an, wo der Hocker verwendet werden soll. Bei der Gelegenheit kann auch gleich der Eimerrand gestrichen werden. Dann muss die Farbe trocknen.

  1. Schritt: die Sitzfläche anfertigen

Natürlich braucht der Hocker auch eine bequeme Sitzfläche. Dafür wird zuerst die Holzplatte zugeschnitten. Um die Schnittkante zu glätten, wird sie mit Schleifpapier abgeschmirgelt. Anschließend wird der Holzkreis auf den Schaumstoff gelegt, die Größe übertragen und der Schaumstoff zugeschnitten.

Auch auf den Stoff wird die Größe des Holzkreises übertragen. Der Stoff wird aber so zugeschnitten, dass er rundherum etwa 5 cm größer ist. Die Zugabe ist notwendig, damit der Stoff eingeschlagen und auf der Unterseite sicher befestigt werden kann.

Nun wird zuerst der Stoffkreis mit der Vorderseite nach unten auf die Arbeitsfläche gelegt. Darüber kommen der Schaumstoff und zum Schluss die Holzplatte. Dann wird der Stoff an einer Stelle nach oben geklappt, etwas gespannt und mit dem Tacker festgeklammert.

Anschließend wird der Stoff auf der gegenüberliegenden Seite fixiert. Danach wird der Stoff mittig auf den beiden Seiten, die zwischen den schon befestigten Stellen liegen, festgeklammert. Dann wird der Stoff wieder zwischen zwei Tackernadeln nach oben geklappt, gespannt und befestigt. So geht es weiter, bis die Sitzfläche rundherum sauber eingeschlagen ist.

  1. Schritt: die Sitzfläche auf dem Hocker befestigen

Damit die Sitzfläche später nicht herumrutscht, wird sie mit Klettband ausgestattet. Dafür wird eine Hälfte des Klettbandes als Kreuz auf der Unterseite der Sitzfläche befestigt. Bei einem selbstklebenden Klettband muss zum Ankleben nur das Schutzpapier abgezogen werden.

Ansonsten wird das Band mit Klebstoff oder Tackernadeln fixiert. Auf dem ehemaligen Boden vom Eimer wird die andere Hälfte vom Klebeband gegengleich angebracht. Dann kann die Sitzfläche aufgelegt werden.

Wer den Eimer einfarbig belassen oder den Rand nicht gestrichen hat, kann zum Schluss aus einem Stoffrest einen kleinen Streifen nähen und unten über den Rand ziehen. Damit ist der Seil-Hocker fertig!

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Jenny Evers (Co-Autorin), Hobby Flechten & Weben, Youtuberin Sevilart, - ( Deko, Bastel, Flechtvideos), Ferya Gülcan, Künstlerin und Mitinhaberin Koozal Design Galerie (Internationales Kunsthandwerk & Malerei) schreiben diverse Anleitungen und Ratgeber zum Thema Flechten & Flechthandwerk.

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