Flechtmaterial

Flechtmaterial 

 

Der Begriff Flechtmaterial bezeichnet grundsätzlich den Grundstoff, aus dem das Flechtwerk hergestellt wurde. Insofern gehören im erweiterten Sinne Haare, Lederbänder, Papierstreifen, Wolle und Garne oder auch Teige zu den möglichen Flechtmaterialien.

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Im Zusammenhang mit Korbwaren gibt es ebenfalls unterschiedliche Varianten von Flechtmaterial, das Verwendung findet. Im heimischen Raum ist Weide das wichtigste Flechtmaterial, das vor allem zu Einkaufs- und Haushaltskörben und seltener auch zu Möbeln verarbeitet wird.

Die Weide treibt im Frühjahr aus und erreicht je nach Sorte bis zum Herbst eine Höhe von bis zu drei Metern, die Ernte erfolgt während der Saftruhe zwischen November und Februar oder März. Nach dem Abernten wird die Weide in seichtes Wasser gestellt, wo sie neu austreibt und nachdem sie nach etwa vier bis sechs Wochen wieder in vollem Saft steht, kann sie geschält werden. Die Weidenrinde wird von den Ruten abgezogen, anschließend wird die Weide getrocknet.

 

Zum eigentlichen Verflechten wird sie dann wieder gewässert, wobei die Einweichzeit davon abhängt, in welcher Form die Weide verarbeitet wird. Aus ungeschälter Weide werden vor allem Pflanz- und Arbeitskörbe hergestellt, in diesem Fall wird die Weide ein Jahr lang getrocknet und vor dem Verflechten vier Wochen lang eingeweicht. Geschälte Weiden, die naturhell sind und daher auch als weiße Weide bezeichnet werden, werden für etwa zwei bis drei Stunden eingeweicht.

Daneben wird Weide vor dem Schälen solange erhitzt, bis die Schale aufspringt. Durch ihre eigene Gerbsäure verfärbt sich die Weide braun und je schneller sie nach dem Erhitzen trocknet, desto dunkler wird der Farbton. Für geflochtene Möbel wird in erster Linie Rattan oder Peddigrohr verwendet, die beide von der Rotangpalme stammen. Der überwiegende Teil dieses Flechtmaterials kommt aus Indonesien, die am häufigsten verarbeitete Art ist Manau.

 

Die Anleitung

 

Um Rattan verflechten zu können, werden die Fäden, Bänder und Schienen aus dem Stamm gehobelt, aufgerollt, getrocknet und vor der Verarbeitung wieder gewässert. Ein weiteres Flechtmaterial, das vor allem früher von den heimischen Korbmachern verarbeitet wurde, ist Stroh. Dieses wurde beispielsweise zu Backformen für Brot verflochten.

Zudem wurde Getreidestroh zu Bändern gebunden und nach der Anleitung für einen einfachen Zopf zu Dekorationsgegenständen verarbeitet. Da das Getreide hierzulande nur noch auf kurzen Halmen gehalten wird, die für Flechtarbeiten zu kurz sind, stammen die meisten Stroharbeiten heute allerdings aus China.

Daneben finden Binsen Verwendung als Flechtmaterial. Binsen gehören zu den Gräsern und wachsen in Europa und Amerika in erster Linie an Flüssen, Seen, in Sümpfen und in Feuchtwiesen. Binsen können bis zu vier Meter hoch und bis zu zwei Zentimeter stark werden, verarbeitet werden sie zu Stuhlgeflecht, zu Taschen oder zu Schalen. Bei der Verarbeitung werden die Binsen zu Schnüren verdreht und diese Schnüre dann verflochten.

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