Kordeln mit einer Strickgabel flechten – so geht’s

Kordeln mit einer Strickgabel flechten – so geht’s

Schnürsenkel, Armbänder, Riemen für Taschen, Geschenkbänder, Verzierungen: Kordeln sind an vielen Stellen im Einsatz. Dabei lassen sich Kordeln herstellen, indem Schnüre oder Fäden miteinander verflochten werden. Eine andere Möglichkeit ist, eine Strickliesel zu verwenden. In diesem Beitrag stellen wir noch eine weitere Technik vor. Wir flechten nämlich Kordeln mit einer Strickgabel!

Kordeln mit einer Strickgabel flechten - so geht's

Die benötigten Utensilien

Für die Kordeln werden nur zwei Dinge benötigt, nämlich eine Strickgabel und ein Garn. Außerdem sollte eine Schere zur Hand sein, um den Faden abzuschneiden, wenn die Kordel lang genug ist.

Bei der Strickgabel handelt es sich um ein Werkzeug, das dabei hilft, ganz einfach hübsche Kordeln zu knüpfen. Vom Prinzip her ähnelt die Technik der Strickliesel. Allerdings hat eine Strickgabel nur zwei Zinken. Außerdem sind die Kordeln geschlossen und eher eckig, während mit der Strickliesel runde, schlauchförmige Schnüre entstehen.

Strickgabeln sind im Bastel- und Handarbeitsbedarf erhältlich. Wer die Technik erst einmal ausprobieren möchte, muss sich aber nicht extra eine Strickgabel kaufen. Denn letztlich eignet sich jedes Hilfsmittel, das zwei Zinken hat. Eine große Fleischgabel zum Beispiel ist ein guter Ersatz.

Auch eine Plastikgabel oder eine Gabel aus Holz, bei der die mittleren Zinken entfernt werden, kann genutzt werden. Möglich ist sogar, eine provisorische Strickgabel zu basteln, indem zwei Stricknadeln seitlich an einer Papprolle oder einem Stab fixiert werden.

Was das Garn angeht, so ist letztlich jedes halbwegs reißfeste Garn geeignet. Eine dünne Baumwollschnur eignet sich genauso wie eine dicke Wolle. Je dicker das Garn ist, desto voluminöser wird natürlich auch die Kordel. Ganz gut wäre zumindest bei den ersten Versuchen aber, wenn das Garn nicht allzu elastisch ist.

Sonst neigt die ganze Kordel dazu, ungleichmäßig zu werden und sich zu verziehen.

Wer ein sehr feines Garn verwendet, kann sich als Hilfsmittel noch eine dünne Häkelnadel bereitlegen. Die Häkelnadel macht es leichter, das feine Garn zu greifen. Weil die Kordel nur aus einem Faden gefertigt wird, können ruhig auch Garnreste aufgebraucht werden. Für besondere Effekte wiederum können zwei Fäden zusammengenommen werden. Dadurch wird die Kordel zweifarbig und gleichzeitig deutlich dicker.

Kordeln mit einer Strickgabel flechten – so geht’s

In den USA ist die Lucet, wie die Strickgabel dort genannt wird, schon seit einiger Zeit ein großer Trend. Zwar ist die Strickgabel keineswegs eine neue Erfindung.

Vielmehr handelt es sich um eine Handarbeitstechnik, die schon viele Jahrhunderte alt ist. Aber wie so oft bei traditionellen Handarbeiten geriet die Strickgabel in Vergessenheit, um dann ein Comeback zu feiern.

Hierzulande hat sich der Trend noch nicht ganz durchgesetzt. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Zumal das Knüpfen von Kordeln mit einer Strickgabel wirklich schnell und einfach geht. Wer mit der Strickliesel nicht zurechtkommt und sich mit den vielen Fäden beim klassischen Flechten schwertut, ist mit einer Strickgabel bestens beraten. Doch genug der Vorrede, fangen wir an!

Schritt 1: den Faden einfädeln

Eine gekaufte Strickgabel hat ein Loch in der Mitte. Das Ende des Garns wird von hinten nach vorne durch dieses Loch geschoben. Auf der Vorderseite kann es dann zusammen mit dem Griff der Strickgabel festgehalten und mit dem Daumen fixiert werden.

Vor allem bei den ersten Knoten, bis die Kordel allmählich Gestalt annimmt, ist das wichtig. Sonst könnte die Kordel am Anfang zu locker werden.

Wer sich mit einer improvisierten Strickgabel behilft, legt das Ende des Garns einfach zwischen die beiden Zinken. Das ist auch dann sinnvoll, wenn ein recht dickes Garn verwendet wird und die Kordel möglicherweise einen größeren Durchmesser hat als das Loch.

Nun wird das Garn in Form einer Acht um die beiden Zinken gewickelt. Dazu das Garn erst von hinten nach vorne, also im Uhrzeigersinn, um den rechten Zinken legen. Dann das Garn diagonal nach links führen und wieder von hinten nach vorne, dieses Mal somit gegen den Uhrzeigersinn, um den linken Zinken winkeln.

Anschließend wird eine zweite Acht gelegt. Dafür das Garn erneut nach rechts führen, von hinten nach vorne um den rechten Zinken wickeln, wieder auf die linke Seite legen und von hinten nach vorne um den linken Zinken wickeln. Nun sollten die beiden Zinken mit zwei Fäden umwickelt sein, die übereinanderliegen.

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Zum besseren Verständnis hier eine Grafik: [Strickgabel]

Strickgabel

Für den ersten Knoten jetzt erst den unteren Faden auf dem rechten Zinken anheben, über den oberen Faden hinweg über den Zinken ziehen und nach hinten fallen lassen. Das Ganze danach auf der linken Seite wiederholen. Auch hier den unteren Faden also über den linken Zinken ziehen. Dabei die beiden Enden des Garns gut festhalten.

Sind beide Schlaufen über die Zinken geführt, liegt wieder nur noch eine Acht aus Garn auf den Zinken. Nun einmal an beiden Enden des Garns ziehen, um den Knoten zu fixieren.

Schritt 2: die Kordel flechten

Alle weiteren Knoten der Kordel werden nach dem gleichen Prinzip geknüpft. Dazu das Garn also in Form einer Acht über die beiden Zinken legen, indem das Garn jeweils von hinten nach vorne über den rechten und den linken Zinken gewickelt wird.

Danach die unteren Fäden auf der rechten und der linken Seite über die oberen Fäden hinweg zum Ende der Zinken ziehen und von den Zinken gleiten lassen. Nach und nach entsteht auf diese Weise die Kordel.

Wer sich mit dem Wickeln des Garns schwertut, kann auch eine andere Technik anwenden. Dabei wird der Faden nicht um die Zinken gelegt, sondern die Strickgabel gewendet. Dazu wie eben beschrieben beginnen. Nach dem ersten Knoten liegt auf jedem Zinken eine Schlaufe und das Garn befindet sich links hinter dem linken Zinken. Dann die Strickgabel zusammen mit dem Garn einmal um 180 Grad im Uhrzeigersinn drehen.

Dadurch legt sich das Garn um den rechten Zinken und dort befindet sich nun eine weitere Schlaufe. Jetzt die untere Schlaufe über diese Schlaufe heben und vom Zinken gleiten lassen. Dann die Strickgabel erneut im Uhrzeigersinn auf die andere Seite drehen.

So liegen auf dem rechten Zinken erneut zwei Schlaufen übereinander, von denen die untere Schlaufe über die obere Schlaufe gezogen wird. Das Ganze solange wiederholen, bis die Kordel lang genug ist.

Schritt 3: den Faden abketten

Ganz zum Schluss muss die Kordel noch gesichert werden, damit sie sich nicht wieder auflöst. Dazu wird das Garn großzügig abgeschnitten. Nun die Schlaufe vom rechten Zinken gleiten lassen, das abgeschnittene Ende des Garns durchführen und fest anziehen.

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Danach die Schlaufe vom anderen Zinken abnehmen, auch hier das Ende des Garns durchfädeln und festziehen. Fertig ist die Kordel!

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Jenny Evers (Co-Autorin), Hobby Flechten & Weben, Youtuberin Sevilart, - ( Deko, Bastel, Flechtvideos), Ferya Gülcan, Künstlerin und Mitinhaberin Koozal Design Galerie (Internationales Kunsthandwerk & Malerei) schreiben diverse Anleitungen und Ratgeber zum Thema Flechten & Flechthandwerk.

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