Anleitung für einen Tawashi-Schwamm
Tawashi ist die japanische Vokabel für Schwamm. Dabei wird dieser Begriff in Japan sowohl für Spülbürsten aus verschiedenen Naturfasern als auch für kleine, gewebte Lappen verwendet. Wir zeigen in dieser Anleitung, wie sich ein praktischer Tawashi-Schwamm ganz einfach selbst herstellen lässt. Der Schwamm kann dann als Küchenschwamm beim Abwasch, aber auch als Topfuntersetzer, Waschlappen oder Abschmink-Tuch zum Einsatz kommen.
Und weil wir den Schwamm aus ausgedienten Socken anfertigen, ist er nicht nur nachhaltig und vermeidet Müll, sondern kostet zudem nichts. Also, fangen wir an!:
Inhalt
Die Materialien für einen Tawashi-Schwamm
Der Tawashi-Schwamm kommt mit Materialien und Utensilien aus, die in den meisten Haushalten ohnehin vorhanden sein dürften. Spezielle Stoffe oder einen besonderen Webrahmen braucht es nämlich nicht. Und auch die Nähmaschine kann bleiben, wo sie ist.
Für einen oder mehrere selbstgemachte Schwämme werden lediglich benötigt:
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Holzbrett oder ein Stück Restholz, ungefähr 20 x 20 cm groß
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36 Nägel
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Hammer
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ausgediente Socken
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Stoffschere
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Lineal und Bleistift
Für einen Schwamm werden eine bis zwei Socken verarbeitet. Optimal sind Socken ab Schuhgröße 42. Die Schwämme können zwar auch aus kleineren Socken gewebt werden. Allerdings muss der Stoff dann recht stark gespannt werden und das Weben gestaltet sich als ziemliche Fummelei.
Die Anleitung für einen Tawashi-Schwamm
Wir beschreiben die Vorgehensweise für einen Küchenschwamm, der ungefähr 9 x 9 cm groß wird. Wer seinen Schwamm größer oder kleiner anfertigen möchte, kann die Maßangaben einfach entsprechend anpassen.
Schritt 1: den Webrahmen bauen
Zunächst wird ein simpler Webrahmen angefertigt. Dafür mithilfe von Bleistift und Lineal ein 15 x 15 cm großes Quadrat auf das Holzbrett zeichnen. Damit sich die Nägel gleich gut einschlagen lassen und das Gewebe bequem angefertigt werden kann, sollte das Quadrat recht mittig und mit ausreichend großem Abstand zu den Außenkanten des Holzbretts platziert sein.
Nun an allen vier Seiten Punkte im Abstand von 1,5 cm markieren. Wer ein anderes Format arbeitet, teilt die Kantenlänge seines Quadrats durch zehn und setzt die Markierungspunkte entsprechend.
In jede Markierung wird nun ein Nagel eingeschlagen. Die vier Ecken des Quadrats bleiben dabei frei. Damit befinden sich an jeder Kante neun Nägel. Sind die insgesamt 36 Nägel eingeschlagen, ist der Webrahmen fertig.
Schritt 2: die Socken zerschneiden
Für einen Tawashi-Schwamm werden 18 Socken-Ringe verarbeitet. Für die Ringe eine Socke nehmen und den Bund abschneiden. Dann den Schaft und den Fuß in gut 1 cm breite Streifen zerschneiden. Durch die Schlauchform sind so automatisch Ringe vorhanden. Die Ferse sollte dabei ausgespart bleiben.
Je nach Größe und Länge reicht für den Schwamm eine Socke aus. Allerdings sollte der Stoff intakt sein. Hat die Socke zum Beispiel Löcher oder aufgescheuerte Stellen am Fuß, also besser eine zweite Socke verwenden.
Durch zwei verschiedene Socken bekommt der Schwamm ganz nebenbei auch ein hübsches Muster.
Schritt 3: die senkrechten Schlaufen anbringen
Jetzt wird der Rahmen mit senkrechten Schlaufen bespannt. Dazu einen Socken-Ring nehmen, über den ersten Nagel an der Oberkante stülpen, nach unten ziehen und über dem ersten Nagel an der Unterkante einhängen. Auf diese Weise auch die anderen acht Nägel oben und unten bespannen.
Schritt 4: die waagerechten Schlaufen einweben
Weiter geht es mit den waagerechten Schlaufen. Sie werden zwischen den senkrechten Schlaufen eingewebt. Dazu einen Socken-Ring am ersten Nagel auf der linken Seite einhängen. Anschließend den Ring immer abwechselnd einmal über und einmal unter den senkrechten Schlaufen zur anderen Seite führen und über den obersten Nagel rechts stülpen.
Der zweite Socken-Ring wird nach dem gleichen Prinzip eingearbeitet, allerdings versetzt zum ersten. Dieses Mal den Ring also im Wechsel unter und über die senkrechten Schlaufen fädeln.
Der dritte Ring verläuft dann wieder wie der erste und der vierte Ring wie der zweite. Nach und nach so alle Socken-Ringe verarbeiten.
Zum besseren Verständnis hier noch eine Grafik: [Tawashi-Schwamm]
Schritt 5: den Rand flechten
Damit der Tawashi-Schwamm vom Webrahmen abgenommen und verwendet werden kann, ohne sich wieder aufzulösen, müssen die Ränder gesichert werden.
Dazu eine Schlaufe an einer Ecke abnehmen und gut festhalten. Wer möchte, kann die Schlaufe über den Finger ziehen. Dann die danebenliegende Schlaufe greifen, ebenfalls abnehmen und durch die erste Schlaufe fädeln. Diese Schlaufe wieder gut festhalten.
Nun erneut die Nachbarschlaufe vom Nagel abheben und durch die schon lose Schlaufe fädeln. Auf diese Weise einmal rundherum alle Schlaufen verknüpfen. Die letzte Schlaufe dann noch einmal unter die vorherige Schlaufe schieben und mit einem Knoten sichern. Da sie übersteht, kann sie als Aufhänger benutzt werden. Damit ist der selbstgemachte Tawashi-Schwamm fertig!
Wie die Socken vorher auch kann der Tawashi-Schwamm ganz normal in der Waschmaschine gewaschen werden. So bleibt er lange schön und einsatzbereit.
Tipp:
Wie vorhin schon kurz erwähnt, können auch größere Tawashi angefertigt werden. Dazu muss das Format des Webrahmens entsprechend vergrößert werden. Die Ringe können zum Beispiel aus einem ausgedienten Unterhemd, einem T-Shirt, einem Rock oder einem Kleid zugeschnitten werden.
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