Flechtrohrarbeiten

Flechtrohrarbeiten 

 

Flechtrohrarbeiten finden sich in erster Linie auf den Sitzflächen und Rückenlehnen von Stühlen, aber auch als Verzierungen und Verkleidungen bei anderen Möbeln und als Sichtschutz. Dabei gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Flechtmuster.

Das bekannteste Muster für Flechtrohrarbeiten ist dabei sicherlich das sogenannte Wiener Geflecht, das auch als Achteckgeflecht bezeichnet wird, daneben gibt es jedoch beispielsweise auch das Sterngeflecht, das Voll- und das Halbsonnengeflecht, das Rautengeflecht oder auch das Kreuzgeflecht.

Generell erfordert es einige Erfahrung und auch viel handwerkliches Geschick, um eine aufwändige Flechtrohrarbeit selbst herzustellen oder eine alte Arbeit zu reparieren. Einfache Geflechte kann man jedoch auch selbst herstellen, wobei die Anleitung vom Prinzip her dem Flechten von Weidenkörben ähnelt.

 

Die Anleitung

 

Im ersten Schritt wird ein Rahmen aus dünnen Holzleisten angefertigt, dessen Innenfläche der späteren Fläche des Sitzes oder der Rückenlehne entspricht. In diesen Rahmen werden nun Löcher gebohrt, wobei sich der Abstand aus der Stärke des Flechtmaterials ergibt. Bevor das eigentliche Flechten beginnen kann, muss das Flechtmaterial kurz in Wasser eingeweicht werden, damit es weich genug ist, um verflochten werden zu können, ohne dass es reißt oder bricht.

Im ersten Schritt wird das Grundgerüst für das Geflecht erstellt. Dazu wird ein langer Strang des Flechtmaterials von oben durch das Loch an der linken unteren Ecke des Rahmens gesteckt und auf der Rückseite fixiert. Hierzu kann ein kleiner, dünner Stichnagel oder auch der Tacker verwendet werden. Anschließend wird der Strang senkrecht nach oben geführt und durch das linke obere Loch gefädelt.

 

Dann wird der Strang auf der Rückseite des Rahmens zur rechten Seite hin gezogen und von der Rückseite aus durch das zweite Loch geschoben. Danach wird der Strang wieder nach unten geführt, auch hier wieder von oben durch das Loch gefädelt und von der Rückseite aus durch das nächste Loch auf die Vorderseite gezogen.

Auf diese Weise wird die gesamte Sitzfläche vorbereitet, so dass am Ende ein gleichmäßiges Muster aus senkrechten Streifen entsteht. Zum Ausfüllen der Sitzfläche wird ein weiterer langer Strang durch das untere Loch auf der linken Seite des Rahmens gefädelt.

 

Nun wird die Sitzfläche geflochten, indem dieser Strang immer im Wechsel über und unter die senkrechten Stränge geführt wird. Sollte der Strang zu Ende gehen, wird der nächste Strang  durch das nächste freie Loch geführt.

Ist die gesamte Sitzfläche ausgefüllt, wird das Geflecht auf dem Stuhl befestigt und bei Bedarf mit einem weiteren dünnen Rahmen verblendet. Mit dieser Technik können allerdings nicht nur einfache Stuhlgeflechte gearbeitet werden, sondern beispielsweise auch Verkleidungen für Heizkörper oder Paravents.

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Thema: Flechtrohrarbeiten

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