Einen Blumenkasten aus Weide flechten – so geht’s

Einen Blumenkasten aus Weide flechten – so geht’s

Ein Blumenkasten für den Balkon oder das Fensterbrett muss nicht immer nur aus Plastik bestehen. Aus Weide geflochten, erfüllt er genauso seinen Zweck und sieht dazu auch noch richtig gut aus! Weide ist ein tolles Naturmaterial. Die Ruten sind so biegsam, dass sie sich gut verflechten lassen. Kein Wunder also, dass aus Weide schon seit jeher verschiedenste Dinge gefertigt werden. Dazu gehören Körbe und Möbelstücke, aber auch Zäune, Rankhilfen oder allerlei Dekoartikel.

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Einen Blumenkasten aus Weide flechten - so geht's

In diesem Beitrag erklären wir Schritt für Schritt, wie du einen rustikal-charmanten Blumenkasten aus Weide flechten kannst!:

Einen Blumenkasten aus Weide flechten – die benötigten Materialien

Grundsätzlich könntest du den Balkonkasten auch komplett aus Weide flechten. Ohne Übung kann es aber schnell passieren, dass der Boden dann nicht ganz so stabil ist und der Blumenkasten aus der Form gerät. Wir haben uns deshalb für eine einfachere Lösung entschieden, bei der wir nur die Seitenwände flechten und für den Boden ein stabiles Holzbrett verwenden.

Für so einen Blumenkasten brauchst du:

  • Brett aus unbehandeltem Holz, zum Beispiel Fichte oder Lärche, in der gewünschten Größe
  • Weidenruten, am besten dickere für die Staken und dünnere zum Flechten
  • Wanne oder anderes Gefäß mit Wasser
  • Bohrmaschine mit einem Bohrer im Durchmesser der dickeren Weidenruten und einem dickeren Bohrer
  • Maßband und Bleistift
  • Gartenschere
  • Gartenvlies aus Jute

Einen Blumenkasten aus Weide flechten – Anleitung:

Den Weidenkasten zu flechten, ist eigentlich ganz einfach. Mehr Zeit als das Flechten nehmen die Vorbereitungen in Anspruch. Aber der Reihe nach!:

  1. Die Weidenruten einweichen

Junge, frisch geschnittene Triebe sind so weich und biegsam, dass du sie im Prinzip auch gleich verarbeiten könntest.

Besser ist aber, wenn du Weidenruten immer erst in Wasser einweichst. So lassen sie sich besser verflechten. Außerdem läufst du nicht Gefahr, dass die Zweige beim Verarbeiten brechen.

Fülle also eine ausreichend große Wanne oder ein anderes Gefäß mit Wasser und lege die Weide für ein paar Tage hinein. Je trockener und fester die Weide ist, desto länger sollte sie einweichen. Wenn du die Ruten mühelos biegen kannst, sind sie bereit.

Optimal ist, wenn du dickere und dünnere Weidenruten bekommst. Die dickeren Ruten kannst du dann nämlich für das Gerüst verwenden. Diese Ruten stehen senkrecht und heißen im Fachjargon Staken.

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Haben deine Ruten verschiedene Stärken, kannst du sie sortieren. Es macht aber nichts, wenn deine Ruten alle ungefähr gleich dick sind.

  1. Das Brett bohren

Nun ist das Brett an der Reihe. Hier markierst du dir um den Rand herum in regelmäßigen Abständen die Löcher, in die du später die Staken steckst. In den meisten Fällen reicht ein Abstand von fünf Zentimetern zwischen den Staken aus. Sind deine Ruten sehr dick, kannst du den Abstand aber auch etwas größer wählen.

Am besten orientierst du dich an der Länge und Breite deines Holzbretts und passt die Positionen so an, dass die senkrechten Ruten gleichmäßig verteilt sind.

Hast du alle Löcher markiert, kannst du sie bohren. Wähle dabei einen Durchmesser, der dafür sorgt, dass du die Staken in die Löcher stecken kannst und sie stabil stehen. Gut ist außerdem, wenn du die Löcher nicht ganz durchbohrst. So haben die Staken mehr Halt.

Zusätzlich dazu bohrst du in der Mitte des Holzbretts zwei oder drei größere Löcher.

Sie dienen als Abflusslöcher, damit sich im Balkonkasten durch überschüssiges Gießwasser keine Staunässe bildet. Aus diesem Grund musst du diese Löcher komplett durchbohren.

Einen Blumenkasten aus Weide flechten - so geht's (1)

  1. Den Blumenkasten flechten

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann das Flechten beginnen. Dazu steckst du als Erstes die (dickeren) Weidenruten senkrecht in die Löcher. Achte darauf, dass sie fest sitzen, denn später müssen sie viel Druck aushalten.

Dann nimmst du die erste Weidenrute und legst ihr Ende hinter eine Stake. Wo du beginnst, spielt keine Rolle. Starte nur nicht direkt in einer Ecke, sondern irgendwo an einer der Seiten.

Die Rute flechtest du nun immer abwechselnd einmal vorne und einmal hinten um die Staken herum. Sind deine Ruten sehr dünn, kannst du auch zwei Ruten gleichzeitig verflechten. Das macht den Blumenkasten noch stabiler.

Geht eine Rute zu Ende, lässt du sie einfach liegen, setzt dahinter eine neue Rute an und flechtest damit weiter.

Du musst nichts verknoten oder verkleben. Zwischendurch kannst du immer mal wieder von oben auf das Flechtwerk klopfen. So schiebt es sich dichter zusammen. Auf diese Weise arbeitest du weiter, bis dein Balkonkasten die gewünschte Höhe erreicht hat.

  1. Den Blumenkasten fertigstellen

Sind die Seitenwände hoch genug, kannst du die senkrechten Staken so kürzen, dass sie nur noch wenige Zentimeter überstehen. Dann biegst du eine Stake nach rechts oder links und schiebst sie von oben ins Geflecht. Das machst du einmal rundherum.

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Tipp:

Du kannst einige Staken lang lassen und oben zusammenbinden. So kannst du sie als Rankhilfe nutzen.

Zum Schluss musst du deinen Balkonkasten noch auslegen, damit die Erde später nicht herausrieselt. Dazu schneidest du dir das Gartenvlies zurecht und kleidest den Kasten damit aus. Damit ist dein geflochtener Blumenkasten fertig und bereit, um bepflanzt zu werden!

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Jenny Evers (Co-Autorin), Hobby Flechten & Weben, Youtuberin Sevilart, - ( Deko, Bastel, Flechtvideos), Ferya Gülcan, Künstlerin und Mitinhaberin Koozal Design Galerie (Internationales Kunsthandwerk & Malerei) schreiben diverse Anleitungen und Ratgeber zum Thema Flechten & Flechthandwerk.

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