Moos flechten
Moose sind grüne Pflanzen, die auf dem Land vorkommen. Aus wirtschaftlicher Sicht spielten Moose nie eine herausragende Bedeutung, auch wenn sie seit jeher zu unterschiedlichsten Zwecken verwendet wurden. So wurde Moos beispielsweise als Füllmaterial für Matratzen und Polster verwendet, weshalb es auch eine Gattung gibt, die unter dem Namen Schlafmoos bekannt ist.
In Blockhäusern und bei mittelalterlichen Booten wurden Moose genutzt, um damit die Ritzen auszustopfen, die Japaner und die Eskimos füllten mit Moos Särge aus. Daneben wurde getrocknetes Moos als Verpackungsmaterial eingesetzt, um zerbrechliche Gegenstände während des Transports zu schützen, feuchtes, frisches Moos kam beim Versand von Pflanzen zum Einsatz.
Bis etwa zum Ersten Weltkrieg dienten vor allem Torfmoose als Wundkompressen, da sie nicht nur viel Wasser aufnehmen, sondern auch über eine antimikrobielle Wirkung verfügen. Diese Eigenschaften wurden sich auch dadurch zunutze gemacht, dass Moose im Mittelalter in Mitteleuropa als Toilettenpapier und bei Naturvölkern für Babywindeln verwendet wurden. Heute werden Moose in Japan eingesetzt, um damit die Schalen von Bonsaipflanzen zu bedecken oder auch um große Gartenanlagen von buddhistischen Tempeln anzulegen. Daneben werden viele Moosarten für Dekorationen in Weihnachtskrippen, im Modellbau sowie in der Floristik verwendet.
Die arbeit von Moos flechten
Typischerweise werden dabei Platten aus Moos verarbeitet, die mit kleinen Drahtklammern oder mit der Heißklebepistole befestigt werden. Daneben ist es jedoch auch möglich, kleine Körbe, Pflanzschalen oder auch andere Dekorationsgegenstände wie Tierfiguren aus Moos zu basteln. Dabei kann wahlweise mit feuchtem oder nassem Moos gearbeitet werden, wobei bei feuchtem Moos zu bedenken gilt, dass dieses trotz Einsprühen mit Wasser im Laufe der Zeit eintrocknet und die Bastelarbeit dann weniger lange hält. Um ein Körbchen aus Moos zu arbeiten, werden zunächst Stränge aus Moos hergestellt, indem das Moos partienweise mit dünnem Basteldraht oder auch Nähgarn umwickelt wird. Anschließend kann man diese Stränge aus Moos flechten, entweder in klassischer Form oder wie in der Technik des Korbflechtens. Zuerst wird der Boden des Körbchens gearbeitet, indem die Stränge je nach Wunsch zu einem Kreis oder einem Rechteck gelegt und entsprechend fixiert werden.
Anschließend werden Stränge aus festerem Draht oder auch dünne Holzstäbchen senkrecht stehend am Boden fixiert. Beim Flechten in der klassischen Variante werden drei lange Moosstränge miteinander verflochten, indem immer die beiden äußeren Stränge im Wechsel über den Mittelstrang gelegt werden, also entsprechend der Anleitung für einen einfachen Zopf. Dieser Zopf aus Moos wird nun über die aufrecht stehenden Stützen des Körbchens geschoben und abschließend am Ende fixiert. Wird das Mooskörbchen in der Technik des Korbflechtens gebastelt, werden die Moosstränge um die aufrecht stehenden Stützen gelegt, und zwar immer abwechselnd einmal hinter und einmal vor einer Stütze. Für den Tragegriff wird ein weiterer Moosstrang hergestellt und dieser dann am oberen Rand des Körbchens befestigt.
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