Japanisches flechten

Japanisches flechten 

 

Der eigentliche Name für Japanisches Flechten ist Kumihimo und dahinter verbirgt sich eine uralte Tradition, die in Japan einen sehr hohen kulturellen Stellenwert hat. Klassischerweise wird Kumihimo auf dem Marudai-Flechtstuhl hergestellt.

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Dabei liegen die Flechtstränge, die auf bleigefüllte Spulen aufgewickelt sind, lose über dem Rand des Flechtstuhls und durch das Gewicht, das an dem Flechtwerk angebracht ist, wird die Flechtarbeit im Gleichgewicht gehalten und regelmäßig.

Ursprünglich war Kumihimo der oberen Schicht vorbehalten und die kunstvoll verflochtenen Kordeln, deren Muster und Farben bestimmte Bedeutungen hatten, wurden für Verzierungen von Rüstungen oder Kimonos verwendet. Eine moderne Entwicklung aus Japan, die mittlerweile auch hierzulande erhältlich ist und immer beliebter wird, sind Kumihimo-Scheiben. Diese bestehen aus Kunststoff oder Moosgummi und verfügen über Kerben am Rand sowie eine Öffnung in der Mitte.

 

Die Fäden, die verflochten werden, werden in die Kerben am Rand eingeklemmt und dadurch gespannt, so dass ein ähnlicher Effekt entsteht wie durch die Spulen und Gegengewichte auf dem Flechtstuhl. Geflochten wird beim Kumihimo mit bis zu 16 Fäden, wobei nahezu jedes Material verarbeitet werden kann, beispielsweise Garne aus Baumwolle oder Seide, Effektgarne, Lederbänder, Kunststoffbänder oder Silberdrähte.

 

Kordel mit 8 Strängen

 

Um nun eine Kordel mit 8 Strängen auf einer Scheibe mit 32 Kerben zu flechten, lautet die Anleitung wie folgt. Zunächst werden die Fäden so auf der Scheibe angeordnet, das sie in den Kerben 1, 7, 8, 15, 16,  24, 25 und 32 liegen.

Im ersten Schritt wird der Faden, der in Kerbe 32 eingeklemmt ist, in Kerbe 18 gelegt und der Faden, der in Kerbe 16 liegt, in Kerbe 2 eingeklemmt. Danach wird die Scheibe um 45 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Im zweiten Schritt wandert der Faden in Kerbe 8 zu Kerbe 26, der Faden aus Kerbe 24 wechselt zu Kerbe 10 und die Scheibe wird wieder um 45 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht.

 

Im dritten Schritt werden der Faden von Kerbe 17 in die Kerbe 3 und der Faden von Kerbe 1 in die Kerbe 19 gelegt und die Scheibe ein weiteres Mal um 45 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Im vierten Schritt wandern der Faden von Kerbe 25 zu Kerbe 11 und der Faden von Kerbe 9 zu Kerbe 27.

Nach dem Drehen der Scheibe um 45 Grad gegen den Uhrzeigersinn ist die erste Runde abgeschlossen und die nächste Runde wird wieder genauso geflochten. Ein anderes Muster entsteht, wenn die Scheibe in die andere Richtung gedreht wird oder die Richtung während einer Flechtrunde gewechselt wird.

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Ein Gedanke zu „Japanisches flechten“

  1. Habt Ihr vielleicht noch ein Bild oder eine Bastelanleitung für eine solche Scheibe? Ich würde sie mir nämlich gerne selbst herstellen…

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